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Alt 03.02.2022, 20:03   #52  
God_W.
Captain Rezi
 
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Batman: Niemandsland – Band 3



In Gotham verschieben sich die Grenzen, zumindest versucht Two-Face genau das zu erreichen. Commissioner Gordon verfolgt eine geheime Strategie und „silent Batgirl“ bekommt eine faszinierende Backstory verpasst. Den Joung Justice-Einschub hätte ich jetzt nicht gebraucht, kann aber verstehen, dass der irgendwie dazugehört. An manchen Stellen in der Bat-Family brodelt es ein wenig, aber insgesamt gefällt mir die Truppe mit Batgirl, Nightwing, Babs Gordon, Azrael usw… immer besser und besser. Apropos Gordon, wie Barbaras’ Dad, der Commissioner, weiterhin mit Bats umgeht, hier auch bei direkter Konfrontation, statt einfach mal das Gespräch zu suchen, empfinde ich persönlich als maximal bescheuert und komplett out of Charakter. Das passt einfach nicht, weder zur Person, noch zum jahrelangen Background, der die beiden verbindet. Da wird mit Gewalt ein Konflikt reingeschrieben, um alles brenzliger und aufreibender zu gestalten – funktioniert nicht, wirkt nur blöd.

Dafür gefällt mir der Band hinten raus dann wieder besser, gerade wenn Azrael und der Rockstar wieder ins Rampenlicht gerückt werden. Killer Croc kommt auch wieder zum Einsatz und die Man-Bat-Familiengeschichte ist ein absolutes Highlight in eher leisen Tönen, wie ich finde. Dennoch, die Batman/Gordon-Situation löst maximale Unzufriedenheit bei mir aus und zieht den Gesamteindruck des Bandes für mich stark runter.

6,5/10




Batman: Niemandsland – Band 4



Halbzeit im Hauptevent, aber natürlich sind wir insgesamt, mit der ganzen Einleitung und dem Vorgeplänkel schon deutlich weiter in der Niemandsland-Saga. Los geht es mit einem heftigen, mehrteiligen Fight um den Blackgate Knast, in dem Lock-Up aktuell die Vorherrschaft hat. Die Zeichnungen von Scott McDaniel sagen mir leider gar nicht zu, aber die Geschichte mit Nightwing in der Hauptrolle dafür umso mehr.

Bei den schön düster gehaltenen „Früchten des Zorns“, dem nächsten Dreiteiler, sieht das schon anders aus. Die stimmungsvollen, feingliedrig gezeichneten Bilder wissen mir zu gefallen, dass Poison Ivy mit ihrem Teilstück von Gotham, natürlich dem Park, im Zentrum des Geschehens steht gefällt mir umso mehr. Aber auch drumherum tut sich viel, wenn ein Teil der Cops sich vollends mit Commissioner Gordon entzweien, weil sie der Ansicht sind radikaler vorgehen zu müssen, wenn Clayface und Bats aufeinandertreffen, und wenn Catwoman einen ganz besonderen Auftrag durchzieht. Ich liebe die Katzenlady ja, und in ihren Heften geht es mal wieder heiß her.

Abkühlung verschafft dann der tragisch/böse Mr. Freeze zum Finale des Bandes, welches von Rick Burchett eigenwillig, aber stimmig bebildert wurde. Insgesamt ein bärenstarker Band, der bei mir lediglich Punktabzug bekommt, weil mir das Artwork in größeren Abschnitten nicht gefällt.

8,5/10




Batman: Niemandsland – Band 5



In fünften Band wird mal wieder deutlich an wie vielen Fronten im Niemandsland gekämpft wird, wie viele Charaktere involviert sind und wie viele lose Storyenden noch verknüpft werden wollen. Die Einstiegsgeschichte über den „König“ mit Killer Croc als Bedrohung ist mal wieder ein kleiner Knüller, wenn auch optisch nicht ganz mein Fall. Bat Girl ist einfach Kiste cool, wenn sie Bandenstreitigkeiten „beilegt“ gleich noch mehr, Robins Kampf in Kanalisation und U-Bahn-Tunneln gegen Horden von Ratten nebst deren Anführer und den eiskalten Cryoanzugträger ist mit seinen neuen Gehilfen zwar etwas naiv geschrieben, unterhält aber ehrlich gesagt durchgehend prächtig. Bane ist auch wieder in Stadt, aber da kommt noch nicht so viel. Dann darf endlich auch Azrael mal wieder ran und wenn Dr. Leslie Thompkins mit am Start ist bin ich sowieso immer glücklich.

Die in Chinatown ansässige Lynx kannte ich vorher noch nicht, Bats offensichtlich schon. Ein typischer Fall von „zwei ehemalige Rivalen bilden eine Zweckgemeinschaft, um in ein paar Ärsche zu treten“. Nix besonderes, aber auch nicht schlecht. Hinten raus sorgt der Joker in leidenschaftlicher Einträchtigkeit mit Harley Quinn für ein Finale mit Knalleffekt. Man darf gespannt sein, wie es weiter geht.

Insgesamt ein etwas fahriger Band ohne roten Faden. Einige sehr gute Geschichten, viel Mittelmaß, bei den Zeichnungen sieht es nicht anders aus. Nur im ersten Heft sehe ich da etwas drüber weg, denn Killer Croc scheint für viele Zeichner ein harter Brocken zu sein, den gut aussehen zu lassen ist offensichtlich nicht so easy.

7/10

VG, God_W.
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