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Alt 24.09.2020, 08:40   #3063  
pecush
Geisterjäger
 
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Punisher: Soviet

Ui, ui, ui, das war harter Stoff. Aber abgesehen vom ersten Kapitel, das ich einen Tag vorher gelesen habe, habe ich das ganze in einem Rutsch durchgelesen. Fesselnd war es also schon, auch wenn ich mir da doch was anderes drunter vorgestellt habe.
Ich habe eine Gangster-Geschichte Punisher gegen die Russen-Mafia erwartet, geboten wurde eine Rache-Story vor dem Hintergrund des Afghanistan-Krieges. Mitunter erinnerte ich mich an Rambo: Wo John Rambo sich damals beklagte, in der Heimat nach der Heimkehr wie Dreck behandelt zu werden, so kommt hier Valery Stepanovich in diese Rolle. Im Krieg verraten und gequält, kehrt er traumatisiert in seine Heimat zurück und nimmt den Verräter ins Visier, der sich zu einem Clanboss entwickelt hat. Dabei lernen sich Frank Castle und Stepanovich kennen und arbeiten Hand in Hand. Dabei verlagert sich das Geschehen von der Großstadt in ein Waldgebiet, wodurch die Geschichte für mich noch mehr Kriegscharakter gewinnt.
Der böse Witz, den der erste Ennis-"Punisher"-Run ausgezeichnet hat, fehlt hier komplett. Ok, zuweilen kann man über einzelne Bilder schmunzeln, zum Lachen ist hier aber nichts. Dafür ist die Hintergrundgeschichte Stepanovichs zu heftig. Vor allem in den Bildern: Jacen Burrows zeigt alles, nichts bleibt der Fantasie überlassen. Und das ist nicht gut! Sachen, die nicht gezeigt werden, können genauso dramatisch sein und Bilder im Kopf auslösen, als dass man alles komplett zeigen muss.
Ich weiß nicht, warum Ennis diesen Weg gehen musste, weniger ist für mich manchmal mehr.
Das Ende mit Frank Castle in der Bar hat mich aber noch mal versöhnt, ein schöner, recht melancholischer Schluss.
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