Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 11.07.2020, 10:53   #432  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.542
Ich glaube, bei "Deathlok" muß man ein paar mildernde Umstände gelten lassen.

Ich hatte schon in den 70er Jahren "Astonishing Tales" # 32 auf dem Flohmarkt gefunden. Das war erstmal etwas völlig anderes als die Marvel-Superhelden - auch wenn die in den 70ern auch schon anders aussahen als bei Williams. Weil ich nur dieses eine Heft hatte, mußte mich mir ausmalen, was in der Serie insgesamt drinsteckte. Meine Erwartungen waren sehr hoch - kaum verwunderlich.

Ich habe es dann auch erst erfahren, als Hachettes offizielle Marvel-Comic-Sammlung, Band XXXI, erschien. Ich war da natürlich schon viel älter, und ich merkte, daß sich die Serie oft im Kreise drehte. Aber es steckten Elemente drin, die ich immer noch anerkenne. Die Konversation mit seinem eingebauten Computer zum Beispiel. Man muß bedenken: Das war lange vor dem Homecomputer. Auch die Brutalität weiß ich ausnahmsweise zu schätzen, denn ich weiß, daß das bei Marvel noch wenige Jahre vorher nicht möglich gewesen wäre.

Auch die Grafik von Rich Buckler betrachte ich mit Wohlwollen. Er war damals noch nicht gut, aber man merkt, daß er sich sehr viel Mühe gibt, der Serie einen ganz eigenen Look zu geben, und trotz mancher Unzulänglichkeiten schafft er das auch.

Bedenkt man die Umstände, bin ich von "Deathlok" doch ganz angetan. Ich denke, Marvel war da sogar weiter als das damalige Hollywood. Überzeugend wurde so ein Stoff erst mit "Blade Runner" (1982) verfilmt. "Deathlok" 2 habe ich allerdings nie zu Gesicht bekommen.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten