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Alt 06.04.2020, 10:36   #353  
Kain
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Das sind auch nicht die besten Geschichten von REH. Abgesehen von "Solomon Kane". Aber der ist dementsprechend auch ausverkauft als bisher einziger der limitierten Bände. Ich habe sie mir geholt weil halt REH und im hochwertigen HC.

Allgemein finde ich Howard bei seinen Serienhelden wie Conan oder Kane deutlich besser als an seinen alleinstehenden Geschichten. Natürlich gibt es Ausnahmen wie z. B. "Pigeons from Hell". Howard ist ja neben H. P. Lovecraft und Clark Ashton Smith der bedeutendste Autor von "Weird Tales" und die drei werden eigentlich immer in einem Atemzug genannt. Ich habe mich auch sehr darüber gefreut, als Festa seinerzeit die Sammlung seiner Horrorstories in Angriff genommen hat. Im Vergleich zu Lovecraft und Smith sind Howards Geschichten aber oft sehr viel trivialer. Das ist natürlich z. T. der Tatsache geschuldet, dass er sehr viel geschäftstüchtiger war als seine beiden Zeitgenossen. Er hatte überhaupt kein Problem damit, sich den Wünschen seines Markts anzupassen und war HPL und CAS in dieser Hinsicht weit überlegen (und Smith war hier sogar noch deutlich flexibler aus Lovecraft). Aber es macht sich mitunter eben auch bemerkbar.

Der Höhepunkt in Howards Werk ist meines Erachtens ganz klar "Conan". Die Gegenüberstellung von Zivilisation und Barbarei erreicht in ihren besten Momenten philosophische Züge. Dieses Thema durchstreift Howards Gesamtwerk wurde aber nirgendwo so auf den Punkt gebracht wie in den Stories um den Cimmerier. "Kull" ist in dieser Hinsicht noch ziemlich unausgegoren. Bei Kane muss man einige Haken schlagen, da der eigentlich ein Produkt der zivilisierten Welt ist (wobei die Kane-Geschichten ganz klar an zweiter Stelle stehen). Aber auch in Figuren wie Cormac Fitzgeoffrey findet man diese Gegenüberstellung. Unter anderem.
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