WMCA: Das Lettering
Ins Williams Marvels Comic Archiv wurde gestern ein interessanter Artikel eingestellt: über die "Buchstaben-Evolution" bei Williams.
Der Autor hat herausgefunden, daß Williams - wohl erstmals in der SHAZAM-Ausgabe - ein spezielles Maschinenlettering ausprobiert hat, das dem heute üblichen Lettering in Ansätzen ähnelte. Das wurde auch in den ersten vier Marvel-Monatsproduktionen verwendet. Ein US-Experte, den er zu Rate zog, glaubt jedoch eher, daß es sich um Fotosatz handelt.
In der fünften und sechsten Monatsproduktion gab es übergangsweise herkömmlichen Maschinensatz, wobei bei Williams nur Versalien verwendet wurden. Ab der siebten Produktion setzte Williams, wie allgemein bekannt sein dürfte, auf richtiges Handlettering. Dabei dauerte es allerdings eine Weile, bis gute Letterer gefunden waren - die wiederum wohl allgemein bekannten Marlies Gerson und Christa Manner.
So genau habe ich bisher noch nicht hingesehen. Ich finde die Schriften in den frühen Williams-Ausgaben mißglückt. Allerdings war ich ein kleiner Junge, als ich diese Hefte las, und es störte mich damals kaum. Auch das anfangs krakelige Handlettering gehört für mich irgendwie dazu.
Was ich aber schon als Junge bemerkte und nicht sehr schön fand: Die Texte brauchten oft zu viel Platz, wodurch die Sprechblasen vergrößert wurden und die Panels zuwucherten. Das war allerdings eher eine Sache der Übersetzung - da mußten knappe Formulierungen gefunden werden, die dem knappen englischen Idiom entsprachen. Das ist nach meinem Eindruck den Williams-Machern ebenfalls mit der Zeit immer besser gelungen.
Empfehlenswerter Artikel mit vielen Bildbeispielen.
|