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Alt 18.03.2024, 08:55   #8  
Nante
Eckensteher & Mosaik-FF Mod
 
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Ort: Nürnberch, Frangen
Beiträge: 6.586
Triggerwarnung: Vorsicht, dieser Beitrag könnte überschwängliche Lobeshymnen enthalten!

Also sagen wir es besser gleich: Während die Ö.-U.-Serie, die Sybilla-Serie und eine noch folgende Serie sich auf Platz zwei meines persönlichen Rankings abwechseln, war und ist das hier meine unbestrittene Number One!

A) Die Story
(Für mich wie immer das wichtigste):
Hier stimmt einfach alles: Eingebettet in die Rahmenhandlung um den Diamanten (Da ich jetzt nie der Fan von F. Scott Fitzgerald war, habe ich die zugrunde liegende Geschichte erst später gelesen) gibt es mehrere Themen und Handlungsstränge (Alkoholschmuggel und dessen Bekämpfung, die Hintergründe des Diamanten, Califax und sein Würstchen-Imperium), die vorwiegend jeweils von einem der Faxe verfolgt werden.

Sie sind dabei fast immer getrennt aber durch Nutzung der damaligen Medien doch immer wieder in Kontakt, wobei sich ihre Wege öfters kreuzen oder überschneiden. Ja, manchmal arbeiten sie sogar gegeneinander. Am Ende aber führen alle Stränge ohne logische Purzelbäume zusammen.

Das Amerika der Prohibitionszeit und des Börsenfiebers wird gut geschildert. Bereiche wie organisiertes Verbrechen, religiöse Sekten, Korruption oder sogar käuflicher Sex werden angesprochen. Das ganze aber aber fast nie mit erhobenem Zeigefinger aber auch nicht zu verharmlosend. Die Folgen für einzelne Personen werden deutlich gezeigt und man scheut sich auch nicht, einige (Bösewichte) in eine vermeintlich bessere Welt zu befördern.

Das ganze in einem irrwitzigen Tempo und immer wieder werden zur Auflockerung kleine lustige Nebenhandlungen eingebaut oder Anspielungen auf Klassiker des Films oder aus anderen Bereichen gemacht. Aber selbst so eine „Geschichte in der Geschichte“ wie die von „ Sad Badluck“ wird am Ende (wenn auch wieder typisch schmerzhaft) aufgelöst.

Thema Bösewicht: Neben einigen Personen, die in anderen Serien schon mühelos die Rolle des schmerzhaft vermißten Hauptschurken hätten übernehmen können, gibt es hier den großen Unbekannten im Hintergrund, der immer wieder eingreift und erst am Ende selbst in Erscheinung tritt. Sein Abtreten mit Knalleffekt stellt locker das von Coffins oder dem Don in den Schatten und man gestattet sich sogar noch einen Witz dazu.

Was es NICHT gibt: Sprechende Tiere (Natürlich außer der Ratte aber selbst die tritt hier eher in den Hintergrund, wahrscheinlich wegen Mr. Smith.) und naseweise Kinder. – Ich muss sagen, ich habe beides nicht vermißt.

B) Die Zeichnungen
Abzüge gibt es hier für einige, sagen wir mal „originell“ gestaltete Figuren (z.B. Barney aus dem Blue Moon Club oder später die Hinterwälder), die wie Überbleibsel der grausigen Figuren aus der Vorgängerserie wirken. Aber das ist wirklich das einzige.

Ansonsten sowohl bei den Personen aber vor allem den wundervollen großformatigen Einblicken in die Metropolen oder später bei den Landschaften gibt es nichts zu meckern. Einfach Top! (Für mich persönlich die absolute Perle sind die Bilder aus dem Geografischen Amt in Washington.)


Fazit:
Nie war das Mosaik so „erwachsen“ wie hier (Das gilt jetzt nur für die Hauptserie, manche Alben sind da natürlich noch deutlich drüber) und zumindest in dieser Hinsicht ist die Fallhöhe zu den letzten Serien leider fast nur noch mit astronomischen Maßstäben zu messen.

OK, das war jetzt alles durch meine Rosarote Brille gesehen. Wenn ich mir die bisherige Abstimmung ansehe, scheint es da auch andere Meinungen zu geben.

Jeder Idiot kann eine Krise meistern. Es ist der Alltag, der uns fertig macht.

Geändert von Nante (18.03.2024 um 09:01 Uhr)
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