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Alt 26.10.2020, 13:30   #3591  
pecush
Geisterjäger
 
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Gestern habe ich nach Ewigkeiten dank einer Tele5-Ausstrahlung noch einmal "Eine Leiche zum Dessert" gesehen.
Fünf Meisterdetektive samt Begleitung werden auf das Schloss des exzentrischen Millionär Lionel Twain eingeladen. Der eröffnet ihnen, dass um Mitternacht einer der Anwesenden ermordet wird. Wer wird das Opfer sein? Wer der Täter? Und wer löst das Verbrechen?
So simpel die Story, so großartig ist sie umgesetzt. Bei den fünf Detektiven handelt es sich um die Abbilder bekannter Literatur-Ermittler, also Miss Marple, Hercule Poirot, Sam Spade, Charlie Chan und Nick Charles. Allesamt prominent verkörpert, zum Beispiel Peter Falk als "Sam Spade" oder Peter Sellers als "Charlie Chan". Ihr Gastgeber wird gespielt von Truman Capote, seines Zeichens Schriftsteller, der mit dem non-fiktionalen Krimi "Kaltblütig" für Furore sorgte. Gerade Capotes Besetzung ist natürlich der Clou des Films, dessen etwas absonderliches, aber bemerkenswert satirisches Ende ohne ihn nur halb so gut wäre. Ich will hier aber nicht spoilern.
Dieser Film zieht das gesamte Krimi-Genre gekonnt durch den Kakao. Ich weiß, dass ich ihn als Kind das erste und bis dato einzige Mal gesehen habe und mich vor allem über den (zuweilen albernen) Witz amüsiert habe. Diese ganzen Doppelbödigkeiten erkannte ich aber erst jetzt, nachdem ich genügend Krimis gelesen und geschaut habe. Über den simpel gestrickten Humor in Szenen mit Alec Guiness als blindem Butler konnte ich aber immer noch herrlich lachen - vor allem, als er der taubstummen Köchin Anweisungen erteilte.
Für mich eine filmische Wiederentdeckung.
8/10
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