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Alt 30.05.2018, 14:25   #33  
Durango
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Zitat von Marvelianer Beitrag anzeigen
Condor als Schrott zu bezeichnen ist eine Beleidigung der damaligen Redakteure und Mitarbeiter. - Condor produzierte was der Handel forderte, es gab deshalb bei Condor auch so viele Formatänderungen bzw. wurde auch der Erscheinungsrhythmus oft geändert. - Condor paßte sich mit den Taschenbüchern nur den Mitbewerbern an und führte den Phasenvertrieb fort und war auch einem Druckverbund angeschlossen. - Was nicht lief wurde eingestellt was ja auch kaufmännisch richtig ist.
Also beleidigen will ich hier keinen, und meiner Meinung nach wiedersprichst Du Dir indirekt selbst. Du entschuldigst in Deiner Stellungname die Qualität der Condorprodukte mit den schlechten Bedingungen des Verlages. (Phasenvertrieb, Formatänderungen, Abhängigkeit vom Kunden, was nicht läuft wird eingestellt etc.) Heißt im Umkehrschluß, das die Gesamtqualität nicht so toll war, nichts anderes habe ich gesagt.
Diese Sachzwänge hatten andere Verlage aber auch. Natürlich ist es unfair Condor mit Bastei, Kauka, Ehapa oder auch Koralle / Springer zu vergleichen. Ehapa und Koralle konnten und haben sich das beste damalige Lizensmaterial ausgesucht und konnten natürlich andere Preise für die Abdruckrechte bezahlen. Bastei hätte niemals, falls die überhaupt frei gewesen
wären die Abduckrechte für Asterix oder Lucky Luke bezahlen können, bzw wollen. Erst recht nicht Condor als Neueinsteiger. Wenn das hier so aussieht als hätte ich etwas gegen den Condorverlag so ist das nicht der Fall. Für mich ist Condor der letzte echte Comicverlag (gewesen) der kam, als alle anderen schon fast weg waren. Das die verantwortlichen Mittarbeiter viel Ahnung hatten bezweifle ich allerdings. Meiner Meinung sah das bei Condor immer so aus, daß man von allen damals verfügbaren und bezahlbaren Lizenzen alles an Land gezogen hat was möglich war. Offensichtlich hatten die ein gutes Vertriebssystem und ein oder mehrere günstige Druckereien an der Hand, die es ihnen erlaubten billig zu produzieren. Da wurde dann alles irgendwie zwischen zwei Pappdeckel gepresst und in hoher Auflage auf den Markt geworfen. Mal sehen ob sich das verkauft. Falls das funktionierte wurde weiter produziert, ansonsten war oft schon nach wenigen Ausgaben Schluss. Für mich zeugt das nicht von Sachverstand oder Marktkenntnis.

Was ich auch nicht so ganz verstanden habe war der Krach mit der Comixene und mit AC Knigge. Wieso Biehler sich davon so angegriffen fühlte ist mir ein Rätsel. Das Groß der Comixene-Leser hat sich sowieso nicht für Condor interessiert und Condorkunden lasen bestimmt nicht die Comixene. Condorcomics wurden mit Ausnahmen von Kindern gekauft, da lohnte sich doch so eine Welle überhaupt nicht. Vermutlich war es gekränkte Eitelkeit der Protagonisten Knigge bzw Biehler. Aber gelesen habe ich diesen "Fight" sehr gerne und es belustigt mich noch heute. Genau wie der "Kampf" des deutschen" Comicrechtsaußen" (Hajo F. Breuer) gegen das "trübrote Weltbild"(ACK) das hatte etwas von Marvel gegen DC, oder Augstein gegen Springer.
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