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Alt 31.10.2014, 14:28   #70  
Servalan
Moderatorin Internationale Comics
 
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Judd Winick: Pedro & Me. Friendship, Loss and What I Learned (Henry Holt 2000)
Der professionelle Comiczeichner Winick nimmt Mitte der 1990er Jahre an der Scripted-Reality-Serie MTV's The Real World: San Francisco teil. Dabei lernt er den AIDS-kranken Pedro Zamora kennen und schätzen. Nach dessen Tod setzt er seinem Freund in dieser Graphic Novel ein Denkmal.
Ausführlich setzt er sich mit den Unterschieden zwischen Kamerabildern im Fernsehen und gezeichneten Bildern im Comic auseinander.

Ist eigentlich jedes autobiographische Comic ein Comic über Comicgeschichte?
Meine Antwort: Eher nein. Solange der Comic keine Rolle spielt und der Fokus auf dem alltäglichen Einerlei (Suburbian Nausea wie beispielsweise in Bellstorfs acht, neun, zehn), der eigenen Familie und deren Vorfahren sowie Anekdoten aus anderen Berufen liegt, finde ich sie fehl am Platze.
Um sich zu qualifizieren, muß entweder ein konkreter Name (Autor, Figur, Magazin) fallen oder die dargestellte Begegnung muß sich entschlüsseln lassen (Ort und Datum z.B. einer Comicmesse). Der Comic darf nicht als Selbstverständlichkeit hingenommen werden, vielmehr müssen die historischen Bezüge thematisiert, reflektiert und eingebracht werden.
Wie seht ihr das?
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