Thema: Cross Cult
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Alt 15.09.2009, 00:07   #16  
Eldorado
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Zitat von Servalan Beitrag anzeigen
eines deutschen Autoren, der lange Zeit nur von wenigen ernstgenommen wurde.
Und zu denen gehöre ich ja nach wie vor.

Nicht um hier wieder aus Prinzip Servalan zu widersprechen, aber wir hatten dieses Thema vor Jahren schon mal im alten ebay-Comic-Cafe und auch da habe ich die Auffasssung vertreten, dass die allermeisten Wiechmann-Produktionen doch eher handwerklich saubere, aber nicht besoneders anspruchsvolle oder wertvolle Kost waren.

Das halbe ZACK-Jahr unter seiner Federführung gilt recht unumstritten als der absolute Tiefpunkt des Magazins, mit höchstens zweitklassigen Funnys und Real-Serien wie "Capitan Terror" oder "Manila", die nicht annähernd mit den dafür rausgeworfenen Zack-Stammserien mithalten konnten.

In der Dokumentation "Das war Zack" wurde ja auf mehreren Seiten Wiechmanns Konzept mit seinen eigenen Worten abgedruckt und daraus lässt sich ganz gut seine Auffassung erkennen, vor allem "saft- und kraftstrotzende", knallige Abenteuercomics zu bevorzugen (weshalb auch einzig die Hermann-Serien wie "Comanche" vor seinen Augen Gnade fanden und deshalb bleiben durften).

Bei den Zack-Lesern fielen diese Reihen aber durch und haben auch völlig zu Recht schon in den Siebzigern und mit "Primo" nie den Status und die Beliebtheit der francobelgischen Klassiker erreicht.
Das Artwork von den vorwiegend spanischen Zeichnern war zwar oft spektaklär, aber es sind meiner Meinung nach dabei kaum erinnerungswürdige Geschichten entstanden.
Und die allermeisten Auftragsproduktionen seines Comicon-Studios für Kaukas Gold Comic Buch oder auch Yps sind für mich wirklich nicht mehr als eben das - routinierte Auftragsproduktionen.

Die jetzt bei Cross Cult veröffentlichten Reihen wie "Andrax", "Hombre" und "Thomas der Trommler" sind sicher auch seine besten Arbeiten, aber ansonsten war Peter Wiechmann für mich immer mehr ein guter Geschäftsmann und erfolgreicher Comicproduzent als ein wirklich bemerkenswerter Autor oder gar "Künstler".

Und ich denke schon, dass er das lange Zeit selbst genauso gesehen hat, denn das ist ja auch völlig in Ordnung so. Aber eben auch kein Grund für eine spätere Glorifizierung.

(was aber alles nichts damit zu tun hat, dass man die Wiechmann - Bücher natürlich auch erwähnen und bewerben sollte, wenn man sie schon im Programm hat).
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