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Alt 02.04.2008, 17:39   #11  
Peter_Wiechmann
am 11.01.2020 verstorben
 
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Abschied im Barranco Hondo



Die beiden Freunde haben im vorigen Jahr stilvoll Abschied genommen vom Landstrich der erlebbaren Abenteuer. Sie haben für drei Wochen ihr Lager in einem vergessenen Tal aufgeschlagen. Auch da lebten einst Menschen. Sie forschen nach Gebäuderesten. Finden genutzte Höhlen, Ritzzeichnungen an den Felsen – von Jägern, die vor sechs- oder achttausend Jahren hier vorbei kamen. Die sich selbst als überlangte Bogenschützen darstellen. Die ihre Pfeile in Gemsen versenken, die aber auch den Auerochsen gesehen haben.



Ritzzeichnungen entdeckt – Ritzzeichnungen von der Felswand auf das Papier übertragen


Mit Rudi im vergessenen Tal - Tafeln im Barranco Hondo


Lagestelle einer Fundstelle von Steinzeitmalerei auf Stein skizziert - Nach zehn Jahren abgelegt ...

Die Freunde haben ihr Standlager auf einem Wildwechsel aufgeschlagen. Nach Sonnenuntergang – im fahlen Schein der Sonne hinter dem Horizont – werden sie von einer apbra pyrenaica verpfiffen. Einer Steinbockart, die es nur in wenigen spanischen Revieren gibt und die kurz vor dem Aussterben waren. Mit meterlangem, zurück gebogenem Gehörn. Und der Schulerhöhe eines mittleren Hirschs. Da also hebt sich die Silhouette eines mächtigen Bocks vor dem fahlen Nachthimmel ab. Er prescht an den Rand des Steilhangs, pfeift wie wild und setzt wieder zurück. Angriff, Rückzug. Er schätzt das Gitarrengeklampfe nicht oder verflucht die zwei Menschen ganz einfach. Sie versperren ihm den Gang zum Wasser und haben sich die Quelle auch noch zu einer Dusche umgebaut. Unerhört!


Der Steinbock

Die Freunde steigen acht Stunden und mehr jeden Tag in den Bergen herum. Besuchen alle lieb gewonnenen Stätten des wilden Paradieses.
Lagern, schauen, frischen Vergangenes auf, erinnern sich. Entdecken noch ein paar Fossilien, lassen sie aber liegen. Nehmen Abschied. Von den zerklüfteten Gebirgen des Maestrazgo und den Tälern, den Dörfern, den Ruinen, Geschichten, den Menschen.

Abschied? Ja, ein Adios! Die Abenteurer haben wirklich alles ausgekostet
und sie verlassen ihre Jagdgründe, ehe sie in und an ihnen scheitern.



Und was hat das nun alles mit Comics zu tun?

Den ersten Teil der wildromantischen Eroberung von Wald und Flur zusammen mit dem Freunde hat der Schreiber in ungezählte Comic-Produktionen einfließen lassen.

Für Kauka, für Disney, für alle, die seine kreativen, produktiven Dienste je in Anspruch nahmen.

Der zweite Teil mit seinen abenteuerlichen Eroberungen im wilden Maestrazgo-Massiv der dient der Auffrischung der Kindheits-Erfahrungen.
Jung gewohnt – alt getan. Und das mit einer ungeahnten Intensität und mit viel Freude an enormen Leistungen, die beiden fröhlich-verwundertes Erstaunen abringen.

Diese Neuauflage, nein: diese Fortsetzung von Liebgewonnenem gibt dem Comic-Schaffen des Schreibers noch einmal direkte Impulse, die das Umsetzen in spannende, lustige, lehrreiche Bildabläufe wesentlich beeinflussen. Das Gefühl für Erlebnis ist wieder da – frisch wie am ersten Tag ... als die Kindheit begann.

Entstanden sind in Deutschland und Spanien Magazine, Taschenbücher, Alben, Bücher, die - nebeneinander gestellt - mehr als 20 laufende Meter Lesestoff ergeben. Fantasieprodukte gespeist vom Abenteuer des Einst und Heute.

Der eine Peter, der Schreiber hat über den ersten Teil innerhalb von drei langen Jahren auch ein Buch geschrieben. Das trägt aus vielen explosiven, und anderen heißen Gründen den roten Titel Feuer&Flamme. Da sind insgesamt 1.028 überdimensionierte Seiten Lesestoff zwischen zwei schwarze Buchdeckel gekommen.





In normaler Haltung ist der Wälzer nicht zu lesen: er bringt 3,7 Kilogramm auf die Waage. Ein sehr gewichtiges Werk – in jeder Bedeutung des Wortes. Genau der Stoff, aus dem die Comics gemacht sind ...
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