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Alt 18.08.2021, 09:04   #18  
Max schwalbe
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Beiträge: 141
Tja bei mir stimmt die Eingangsthese zumindest teilweise, ich war ab der Amerikaserie der Abrafaxe ständiger Mosaikleser und die Serie gefällt mir bis heute außerordentlich gut und vermutl. ist mein Eindruck von der Serie positiver als beim Durchschnitt der Mosaikleser. Diesen Nostalgie-Effekt gibt es ja überall, wenn ich nur daran denke wie Menschen etwa einen heiden-Aufwand in die Restaurierung eines Oldtimer-Modells stecken, das für sich genommen nichts besonderes ist, aber eben früher Papis Auto war...

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Zitat von AboOldie Beitrag anzeigen
Meine erste Serie in der Kindheit war Ritter Runkel und sie ist mir auch bis heute die beste Serie geblieben. Entweder weil sie die Beste ist oder es ist der Erinnerung an die Kindheit geschuldet.
Ist das bei Abrafax-Kindheiten auch so?
Bei Mosaikspäteinsteigern ist das sicher anders.
Runkel ist herausragend klasse, dieser Eindruck drängt sich auch jenen Lesern wie mir auf, die Runkel erst Jahrzehnte nach Erscheinen gelesen haben.

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Zitat von Rookie Beitrag anzeigen
Der Gedanke kam mir auch schon. Viele der alten Digedags-Hefte waren zu DDR-Zeiten unerreichbar, besonders die Nummern unter 100. Und wenn man mal ein paar davon ergatterte waren die Lücken oft so groß, das die Fantasie mit einem durchging.[...] So etwas verstärkt natürlich das Bedürfnis nach den Heften, schließlich wünschte man sich eine Erklärung für all das. Ich glaube das dies auch ein Teil davon war, dass die Digedags diesen Mythos erlangten.
Im Prinzip ist das geschicktes Marketing (auch wenn das damals nicht die Absicht war): Sei Teil eines höheren, dessen Höhepunkt du nur erahnen kannst..
Ein bisschen von dieser Magie schwingt auch heute für "Neuleser" wie mich mit. Es werden so viele eindrückliche Szenarien, Bilder und Ideen aufgemacht... das wirkt auch dann phantasieanregend, wenn man die Hefte heute am Stück kennenlernt.

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Zitat von betamax Beitrag anzeigen
Als Kind las ich zuerst die Amerika Serie, erstaunlicherweise lagen die MOSAIK damals beim Kinderarzt, der erzkonservativ war und in seiner Praxis "FJS soll Kanzler" werden Aufkleber verteilte.
Warum nicht, die Digedags enthielten ja (vom Eigentumsverhältnis des Verlags mal abgesehen) kein politisches Bekenntnis und HH zählte gewiss nicht zum Propagandaapparat der DDR-Führung. Auch die Weltraumserie würde ich eher dem damaligen internationalen Zeitgeist entsprechend sehen, eine Hymne auf die Sowjetunion ist das jedenfalls nicht. Zumal damals noch gar nicht klar war, ob die Russen oder aber die Amis den ersten Menschen ins All schicken würden - im Gegenteil, die Serie verlor sich ausgerechnet zu jener der Zeit, als der durchschlagende Erfolg der Sowjets klar wurde. Stattdessen gurkten die Digedags da bei irgendwelchen englischen oder französischen Erfindern herum... Ein ideologisches Comic-Konzept hätte anders ausgesehen.

Geändert von Max schwalbe (19.08.2021 um 00:04 Uhr)
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