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Alt 01.05.2010, 13:41   #18  
Highlightzone
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Standard COMIC CAFÈ - Programm am Sonntag den 16. Mai

COMIC CAFÈ am Sonntag den 16. Mai um 17:00 Uhr im Werkstattkino

Die Ursprünge der Mangas

Marcus Tieschky reist alljährlich nach Japan und besucht nicht nur die riesigen Comicveranstaltungen, sondern ihn interessiert auch wie dort die Manga immer stärker im Alltag Fuß gefasst haben - von Hinweistafeln mit gezeichneten Figuren bis zu Manga-lesenden Geschäftsleuten -, sondern auch woher sie kommen. Mangas werden oft nur als “Ableger“ von Comics angesehen. Dabei reichen die Ursprünge des Genres weiter zurück und sind intensiver in die Gesellschaft eingebettet als bei westlichen Comics. Viele scheinbar moderne Entwicklungen im Manga-Bereich greifen in Wirklichkeit auf lang erprobte Vorbilder zurück.




Kabuki-Schauspieler im Samurai-Kostüm von Kunisada, 1855

Tieschkys reich bebilderter Vortrag zeigt die künstlerischen und gesellschaftlichen Vorlagen für heutige Mangas – von Bildrollen aus dem 11. Jahrhundert bis zu Schulen japanischer Holzschnittkünstler.

Nerd Contest – Teste Dein nutzloses Wissen

Sich eine Frage auszudenken, deren Antwort fast jeder kennt ist recht einfach (“Wie heißt das Hund bei Asterix?“ – “Ideefix!“) und es ist ebenfalls nicht allzu schwer eine Frage zu finden, deren Antwort kaum einer kennt (“Wer spielte in Star Wars – Episode I das Double der von Natalie Portman dargestellten Prinzessin Padmé Amidala?“ – “Keira Knightley!“). Schwierig ist es eine Frage zu stellen, die der durchschnittliche Nerd - also Experte für Trivialquatsch aller Art – gerade noch wissen könnte. Bei NERD CONTEST treten drei Kandidaten an und versuchen jeweils drei Fragen zu formulieren, die möglichst nur einer der beiden Kontrahenten beantworten kann. Zu gewinnen gibt es halbwegs wertvolle Sachpreise und wer mag kann bewerben unter info@highlightzone.de.

Expertenrunde “Comics lesen!“

Auch diesmal im Programm vertreten ist die Expertenrunde “Comics lesen!“, die sich als Prüfstand für Neuerscheinungen versteht. Hier wird Gastgeber Heiner Lünstedt mit Rainer Schneider ("Comicaze"), dem Kommunikationswissenschaftler und Comicforscher Ralf Palandt, und dem exkommunizierten Donaldisten Michael Kompa über aktuelle Comics diskutieren.
Diesmal geht es um zwei recht blutige Comicbiografien aus den Federn deutscher Zeichner:



Ein Thema auf dem diesjährigen Comic Salons in Erlangen ist der Autor Peer Meter, der nach 20-jähriger Pause zum Medium Comic zurückkehrt. 1990 erschien bei Carlsen von einer auf drei Bände angelegten und von Christian Gorny gezeichneten Serie über dem Seriemörder Fritz Haarmann lediglich der erste Teil. Doch jetzt startet Meter voll durch und hat gleich mehrere Comicprojekte am Start, darunter - wieder bei Carlsen - ein neuer “Haarmann“, diesmal gezeichnet von Isabel Kreitz und komplett in einem Band. Doch zuvor hat er sich in “Gift“ (Reprodukt) mit Gesche Gottfried beschäftigt, die im Bremen des 19. Jahrhunderts 15 Menschen (darunter ihre Eltern, Kinder und Ehemänner) mit “Mäusebutter“ (einem Gemisch aus Schmalz und Arsen) vergiftet hat. Auf dem Bremer Domhof erinnert an die Giftmörderin ein schwarzer Basaltstein mit einem eingemeißelten Kreuz, der von den Bürgern der Hansestadt traditionell angespuckt wird.

Peer Meter erzählt und Barbara Yelin zeichnet Gesche Gottfrieds Geschichte aus der Sicht einer Schriftstellerin, die genau zum Zeitpunkt als die Giftmörderin hingerichtet wurde, nach Bremen reist. Die junge Frau erlebt und erfährt eine höchst ungute Stimmung in der Stadt. Dem Comic ist auf jeder Seite anzumerken, wie sorgfältig Meter recherchiert hat und wie gut er sich in der Materie auskennt. Der Leser ist ebenso begierig wie die Hauptfigur darauf, herauszufinden, wie es zu den Morden kommen konnte.



Harm Bengens Comicbiografie von Claus Störtebeker erschien bereits 1993 als gebundenes Album. Für die kleinformatigere Softcover-Neuausgabe (Achterbahn) hat Bengen seine Geschichte um einen 8-seitigen Prolog ergänzt, in dem er - anhand der Lebensumstände von Handwerkern im 14. Jahrhundert - über Störtebekers Kindheit spekuliert und Gründe dafür sucht warum dieser zum Piraten wurde. Die restliche Geschichte basiert auf historischen Tatsachen und natürlich auch auf den zahllosen Legenden rund um den bekanntesten deutschen Piraten, der nach seiner Enthauptung angeblich noch “Zwölf Meter ohne Kopf“ (so der Titel eines ziemlich missratenden Kinofilms) weiter gelaufen war. Harm Bengen erzählt die Lebensgeschichte Störtebekers in stilistisch etwas uneinheitlichen Bildern, die oft cartoonig aber gelegentlich auch plastisch gemalt daherkommen. Zwar nicht immer dem Erzählfluss förderlich aber recht interessant ist das oftmals die Heftmitte ignorierende an Frank Millers “300“ erinnernde Seitenlayout.

Das Resultat ist ein lebendig in Szene gesetztes Seemannsgarn mit dem Bengen auch den Bezug zu aktuellen Ereignissen herstellen möchte. Ähnlich wie einst Störtebeker und seine Männer von den alles für sich beanspruchenden hanseatischen Pfeffersäcken in die Kriminalität getrieben wurden, so ergeht es heute somalischen Fischern. Nachdem diese von internationalen Großkonzernen durch Giftmüllverklappung und fischende Fabrikschiffe um ihre Lebensgrundlage gebracht wurden, begannen sie damit Schiffe zu kapern. Im interessant zusammengestellten Anhang des Comics meint Bengen hierzu: “Die heutigen globalisierten Pfeffersäcke schicken ihre “Atalanta-Friedekoggen“ anstatt mit Hilfsaktionen in Somalia der Piraterie die Grundlage zu entziehen.“


Außerdem wird wieder Frank Cmuchal live Comicmusik remixen.

Die weiteren Termine 2010: 13. Juni + 15. August + 26. September + 24. Oktober + 28. November, immer sonntags um 17 Uhr, immer Eintritt frei!
im Werkstattkino - Fraunhoferstr. 9 /Rgb. – 80469 München – Tel+Fax 2607250 - U 1/2/7 Fraunhoferstraße

Geändert von Highlightzone (02.05.2010 um 00:47 Uhr)
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