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Alt 04.07.2018, 22:39   #10  
Peter L. Opmann
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War ganz interessant. Die Aufnahme hat leider nicht funktioniert. Die Zeiten, in denen ich Radiosendungen aufgenommen habe, liegen doch schon etwas länger zurück.

Hier ist die Inhaltsangabe: http://www.br.de/radio/bayern2/progr...g-1439584.html

Ich würde die Story so zusammenfassen: Ron hat Wettschulden, Mike hat sich in der Firma verspekuliert. Mike will Ron helfen, wenn er ihm einen Gefallen tut, nämlich dafür sorgt, daß der Firmenboß nicht hinter seine Anlagegeschäfte kommt. Er soll dazu einen Einbruch vortäuschen und dabei den Boß ins Krankenhaus bringen. Ron muß ihn aber töten, weil er ihn wider Erwarten erkannt hat. Obwohl sich beide gegenseitig nicht verraten, wandert Ron ins Gefängnis; Mike bleibt ungeschoren.

Nach seiner Entlassung geht Ron sofort zu Mike, um ihn zu erpressen (doch noch in recht freundschaftlichem Ton). Mike hat inzwischen die Witwe des Bosses geheiratet, mußte aber feststellen, daß er an das Geld seiner Frau nicht herankommt. Sie spielt mit ihm wie mit einem Püppchen. Er hat jedoch einen neuen Plan: Ron soll die schwer herzkranke Frau bei einem fingierten Einbruch zu Tode erschrecken, dann wird Mike Alleinerbe und kann ihm jede geforderte Summe zahlen. Ron läßt sich noch einmal darauf ein. Diesmal klappt der Plan. Die Polizei erkennt den Mord nicht.

Bei der Testamentseröffnung erfährt Mike jedoch, daß die Firma kurz vor der Pleite stand und seine Frau ihm nichts als Schulden hinterlassen hat. Mike will abhauen. Von seinen gesparten 1000 Pfund will er Ron die Hälfte unter der Fußmatte hinterlassen. Ron, der zweimal für Mike gemordet hat, will nun endlich Rache an Mike. Die letzten Worte des Hörspiels sind der ins Telefon geknurrte Hörspieltitel: „Renn um dein Leben!“

Die Story finde ich heute etwas doof. Vorbilder könnten die Filme "Du lebst noch 105 Minuten" oder "Warte, bis es dunkel ist" sein. Meinen zehnjährigen Sohn würde ich das Hörspiel nicht hören lassen. Es wird schon mit recht erschröcklichen Toneffekten gearbeitet; die Thrillerelemente sind für sich genommen gut gemacht (etwa wenn Mike wie zufällig aus dem Schlafzimmer seiner Frau geht und Ron sich von außen an der Balkontür zu schaffen macht; sie ruft um Hilfe, aber niemand hört sie). Ideal für ein Hörspiel: Die Bilder zu den Geräuschen muß man sich selbst ausmalen.

Was ich an dem Hörspiel auch gut finde, sind die Sprecherstimmen. Der Krimi klingt über weite Strecken wie die Tonspur eines Kinofilms – bei den Mitwirkenden kein Wunder. Die Dialoge wirken recht natürlich; ein gewisser Kontrast zu der doch eher unglaubwürdigen Handlung. Aber ich denke, ich habe schon in jungen Jahren gelernt: Man soll eine Frau nicht des Geldes wegen heiraten, und eine Ehe kann auch weniger harmonisch verlaufen.
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