Kennst du die Bücher von Frans Masereel? Die sind zur selben Zeit entstanden wie der Film von Ruttmann und zwischen beiden finden sich erstaunliche Parallelen, zum Beispiel der Beginn mit dem einfahrenden Zug. Eigentlich gibt es mehr als genug gleiche Motive und Rhythmisierungen der Bilderfolgen, aber wie es aussieht, sind „Berlin. Die Sinfonie der Großstadt“ und Masereels „Die Stadt. Hundert Holzschnitte“ oder „Mein Stundenbuch“ unabhängig voneinander entstanden. Da muß etwas in der Luft gelegen haben, das ähnliche kreative Vorgänge so dicht beieinander ausgelöst hat. Trotz frappierender Motivketten sind das Entwicklungen gewesen, die nichts miteinander gemein hatten - das nennt sich wohl Zeitgeist.
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