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Alt 23.02.2024, 19:50   #349  
Kain
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Habe ich auch nicht so aufgenommen.

Ich finde Roy eigentlich recht sympathisch. Hatte vor ein paar Jahren auch mal kurz E-Mail-Kontakt mit ihm. War wegen irgendeiner Frage im PF, glaube ich. Für mich ist er auch so ein bissel der "wahre" Vater Marvels, denn so richtig gut wurde Marvel meines Erachtens erst, als er (und seine Mitstreiter) von Stan Lee & Co. übernommen haben. Er war da nicht alleine. Gerry Conway müsste man da z. B. auch nennen. Oder Marv Wolfman, wobei der seine besten Sachen für DC gemacht hat. Wenn man es geballt am Stück liest, fallen bei "Tomb of Dracula" ein paar Kinderkrankheiten auf. Thomas hat für mein Dafürhalten am meisten gestrahlt in dieser Phase. Gefolgt vermutlich von Conway. Archie Goodwin könnte man noch nennen. Der scheint mir heutzutage etwas in Vergessenheit geraten zu sein (oder zumindest eher für seine Arbeit als Redakteur bekannt zu sein).

Stan Lee hat locker-flockig geschrieben. Er hat versucht, eine kohärente Welt zu erschaffen. Das war zumeist auch recht unterhaltsam. Aber mit den ersten Auftritten von Vision beispielsweise kommt das nicht mit. Oder eben den besten von Thomas' "Conan"-Stories. Die Strecke mit Barry Smith hat es übrigens auf Platz 21 der 100 besten Comics geschafft. Lee war vergleichsweise einfach gestrickt. Und das ist nicht mal böse gemeint. Ohne ihn wäre das wohl gar nichts geworden. Viele werfen ihm vieles vor, was die Behandlung von Kirby und Ditko angeht. Aber ohne ihn wären die kaum so erfolgreich gewesen. Im "Hachette Origins"-Thread schwärmt Claus von "Thor". Je weiter die Serie fortschreitet (Lees Einfluss auf die Stories rückläufig, Kirbys größer werdend) desto unlesbarer finde ich die Serie. Den "Ragnarök"-Band aus den "Classics" der schwarzen Reihe fand ich stinklangweilig. War mit Abstand der schwächste Band, den ich mir davon geholt habe.

Seine Vorworte haben den Nachteil, dass er vom Hundertsten ins Tausendste kommt. Schlimmer als Stan Lee in ähnlichen Positionen. Dass einem dieses Ausufernde auf den Sack geht, kann ich durchaus verstehen.

Sein "Conan" (selbst in den schwächeren Phasen am Ende von Marvels Ägide) hat den riesengroßen Vorteil, dass er der einzige Autor ist, der die Figur in Howards Sinn geschrieben hat, der die Essenz der Vorlage perfekt eingefangen hat. Zumindest von allen, die ich gelesen habe, was über Comics und Bücher verteilt durchaus einige sind (bei den Europäern in den letzten Jahren müsste ich einige nochmal lesen, aber die haben z. T. gute Chancen, daran zu kommen). D. h. nicht, dass alle anderen zwangsläufig schlecht waren. Die Strecke von Owsley/Priest fand ich überraschend gut. Würde ich sogar direkt nach Thomas einordnen, obwohl die mehr von "X-Men" als von "Conan" hat. Fleisher war völlig in Ordnung, Busiek sehr gut (und wohl der, der die Essenz der Figur nach Thomas am zweitbesten eingefangen hat). Selbst einige der Romane von Sprague de Camp sind gar nicht schlecht, egal was man an dessen Umgang mit der Figur und REHs Geschichten sonst so aussetzen kann. Ganz arg enttäuscht war ich von J. M. DeMatteis, den ich eigentlich sehr schätze. Aber bei "Conan" hat er einfach nicht den richtigen Ton getroffen.

Und wer was anderes besser findet ... jo mei, ist halt so.


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Zitat von Marvel Boy Beitrag anzeigen
Das muss schmirgeln!
Weil Dein Gluteus Maximus aus orangefarbenen Steinen besteht, Benjamin?
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