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Lost, Staffel 2
Im Gegensatz zur für mich nahezu perfekten Staffel 1 sehe ich hier schon deutlichere Kritikpunkte, insbesondere in der ersten Hälfte.
Die Erzählung um die Luke zieht sich beim erneuten Schauen anfangs etwas, wenn die selben Ereignisse aus drei verschiedenen Perspektiven wiederholt werden. Ich mag die neuen Figuren aus dem hinteren Teil des Flugzeugs, gerade im Kontrast zu unseren Protagonisten aus Staffel 1 ist es ihnen ja deutlich schlechter ergangen. Etwas getrübt wird das Ganze dadurch, dass die Neuen im Gesamtzusammenhang der Serie leider keine allzugroße Rolle spielen, in meinen Augen verschenktes Potential. Der Tiefpunkt ist dann Folge 2x12 (Feuer und Wasser), in der der Charlie eine völlig unglaubwürdige und unnötige Regression in seiner Charakterentwicklung erfährt. Für mich bisher die einzige wirklich schlechte Folge.
Zum Glück wird es dann in der zweiten Hälfte der Staffel deutlich besser. Mit Bens erstem Auftritt kommt eine hochinteressante und großartig gespielte Figur dazu, die insbesondere im Zusammenspiel mit Locke hervorragend unterhält. Wie man über die ganze Staffel in kleinen Häppchen immer mehr über die Anderen erfährt, ist in meinen Augen gelungen. Wie übel Michael die Überlebenden verrät, hatte ich gar nicht mehr so auf dem Schirm und meine Sympathie aus Staffel 1 ist komplett dahin. Die Antipathie gegen Locke wandelt sich immer mehr in Mitleid, wenn er, befeuert durch Ben, in eine Glaubenskrise gerät und sein Minderwertigkeitskomplex deutlicher zu Tage tritt. Weiterhin mag ich trotz aller Charakterschwächen Jack sehr gerne, Eko ist klasse und Hurley gefällt mir in seiner Entwicklung.
Fazit: Dank schwächerer erster Hälfte der ersten Staffel klar unterlegen, aber weiterhin sehr unterhaltsam
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