Thema: Filmklassiker
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 03.10.2023, 11:29   #1619  
Peter L. Opmann
Mitglied
 
Benutzerbild von Peter L. Opmann
 
Ort: Hessen
Beiträge: 5.593
Das ist wieder ein anderes Thema.

Stroheim ist ja ein besonderer Fall. Von "Greed" war er so fasziniert, daß er es für problemlos möglich hielt, den Film mit sechs oder sieben Stunden Länge aufzuführen. Ich frage mich da schon: Wie hätte man das praktisch organisieren sollen? Und hätte das Publikum das wirklich mitgemacht? Sein "Hochzeitsmarsch" ist ja nur der erste Teil eines zweiteiligen Films - da sah er immerhin ein, daß man seinen Film teilen mußte. Der zweite Teil wurde dann allerdings kaum aufgeführt.

In der frühen Tonfilmzeit war das Double-Feature üblich. Film A plus Film B (daraus entwickelte sich dann erst die Betrachtungsweise, daß der B-Film gegenüber dem A-Film abfällt). Da war es natürlich von Vorteil, wenn wenigstens der B-Film kürzer als 90 Minuten war, sonst wäre dieses Double-Feature auch wiederum ausgeufert.

Heute scheint die vorherrschende Ansicht zu sein, daß ein Film besser wird, je länger er ist. Halte ich für einen Trugschluß. Don Siegel, den ich kürzlich hier behandelt habe, hat bei seinen Reißern "Tod eines Killers" und "Coogans großer Bluff" jeweils penibel die 90-Minuten-Länge eingehalten.
Peter L. Opmann ist offline   Mit Zitat antworten