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Sex Education, Staffel 4
Netflix, 2023
Ich liebe Staffel 1 bis 3, umso positiver waren meine Erwartungen an die finale vierte Staffel, die leider in großen Teilen enttäuscht.
Ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn Serien beim Staffelwechsel einen Großteil ihres Support-Casts entsorgen (siehe z.B. Orange is the new black) und auch hier schadet das der Serie meines Erachtens deutlich. Zusätzlich ist der Wechsel von der realistischen Moordale High mit Ecken und Kanten zu einer hochinklusiven und hochtechnologisierten Märchenschule eine weitere Fehlentscheidung.
Ich verstehe auch nicht, warum man die Serie mit neuen, unausgegorenen Nebencharakteren überflutet, die kaum vernünftig ausgearbeitet werden (können). Wenn man den alten Supportcast schon entsorgt, hätte man sich zumindest auf die verbliebenen Figuren stärker konzentrieren können, um einen runden Abschluss zu bieten.
Viele Charakterentwicklungen fand ich unausgegoren oder belanglos. Otis entwickelt sich sehr regressiv, Erics Religiosität ist teilweise zum Fremdschämen mit den Visionen und kommt aus dem nichts, die Chemie zwischen Otis und Meave scheint völlig verschwunden. Einzig Adam und Aimee bekommen in meinen Augen runde, nachvollziehbare und über die Serie befriedigende Abschlüsse, beide hätten aber deutlich mehr Screen Time vertragen.
Eigentlich hat die Serie immer ausgezeichnet, dass man schonungslos und (im Rahmen einer fiktiven Serie) realistisch mit dem Thema Sex umgeht, dabei aber den Figuren tiefgehende Hintergründe und Herz verleiht, irgendwie geht das alles, der komplette Zauber, hier fast vollständig verloren. Um so trauriger und frustrierender sind ein paar Szenen, bei denen die alte Genialität durchblitzt (vor allem in Folge 6). Die weiterhin wirklich großartigen Darsteller tun ihr bestes, können das Ganze aber nicht wirklich retten.
Für mich endet die Serie nach Staffel 3.
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