Stephen Fry:
Mythos
Helden
Troja
Eigentlich kannte ich Stephen Fry bis jetzt nur als Schauspieler. Vor 14 Tagen hatte ich dann in der Buchhandlung zufällig den Troja-Band in der Hand und mich rasch festgelesen. Also schnell alle drei Bände als E-Boocks bestellt…
Fry beackert hier das gleiche Feld wie der vor allem in Deutschland bekannte Gustav Schwab und auch viele andere Autoren: Die griechische Mythologie. Also die Götterwelt des Olymp, Herakles, Theseus und den Trojanischen Krieg. Kennt man ja eigentlich alles längst. Aber trotzdem wird es nie langweilig.
Zwei Sachen haben ihn für mich v.a. lesenswert gemacht:
Einmal seine Detailbessenheit, was die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen (Egal, ob Titanen, Götter oder Menschen) sowie den Handlungskomplexen angeht. Besonders was Stammbäume und eheliche wie uneheliche Verbindungen angeht, ist er schon fast manisch unterwegs.
Natürlich stehen hier oft die außerehelichen Eskapaden von Götter-Vater Zeus im Mittelpunkt.*
Zumindest mir sind dadurch aber einige Dinge klar geworden, die mir nach der Schwab-Lektüre seit über 40 Jahren immer etwas wirr erschienen.
Zum anderen ist es natürlich seine moderne und oft auch sehr drastische Sichtweise auf und Beschreibung des Geschehens. Dazu dann sein Humor, den ich schon als Schauspieler an ihm mag.
Als Beispiel mal seine Beschreibung eines eher kleinen aber recht standhaften Gottes:
„Priapos – minderer Gott für maximale Ständer“
Einziger Kritikpunkt: Da fehlt noch was! Aber vielleicht erscheint ja bald auch noch Band vier, der uns Odysseus Heimfahrt schildert.
* Da ich parallel dazu den Nibelungen-Band durchgegangen bin, war es im Vergleich schon frappierend, was für ein lebensfroher Haufen die griechischen Götter gegenüber den bierernsten Asen doch eigentlich sind.