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Alt 09.07.2023, 09:56   #326  
majorcrampas
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Standard Spinnender Sammelwahn Nr.11: Willkommen und Abschied (Ultimate Spider-Man Vol.I 60-64)

Als Spider-Man bei einem seiner Kämpfe gegen die Superschurken New Yorks einige Schnitte davon zieht, sucht er Hilfe bei Dr. Curt Connors, der einst mit Peters Vater gemeinsam forschte. Inzwischen steht Connors aber vor dem Scherbenhaufen seiner Karriere und seine Geldgeber setzen ihm ein letztes Ultimatum, endlich vielversprechende Ergebnisse zu liefern. Neugierigerweise untersucht er Spideys Blut und findet eine derart interessante Gensequenz, dass er Peter bittet, seine Arbeit, die u.a. Heilmittel für Krebs oder Alzheimer hervorbringen könnte, darauf aufbauen zu dürfen. Peter willigt ein, aber wie es mit DNA-Experimenten nun mal so ist, entsteht ein seltsames Mischwesen, das aus dem Labor ausbricht und auf Mordtour geht. Dabei macht es auch vor Peters näherem Umfeld nicht Halt und sorgt für einen gravierenden Einschnitt im Leben der Spinne.

Im so genannten "Silver Age" der Comics brachte der Tod einer geliebten Figur schon gefühlt eine Zeitenwende mit sich und ich erinnere mich noch genau, dass besagte Ausgabe von "Spider-Man" für einen Comic der 70er eine derartig spürbare Tragik in sich hatte, dass selbst ich nicht ganz emotionslos daran vorbeigehen durfte. Über 30 Jahre später hat man diese Kunst zwar offensichtlich ein wenig verlernt, aber lässt den Schock über das Ereignis selbst wahrscheinlich noch weitaus mehr nachwirken. Darüber hinaus bietet die Geschichte wieder viel plakative Action, eine etwas aufgesetzt wirkende Diskussion über wissenschaftliche Moral und Ethik und wieder etwas zu wenig "Privates" aus dem Umfeld Peters, was gerade in einem solchen Handlungszweig sicher mehr als angemessen gewesen wäre. Dennoch bleibt es natürlich unterhaltsam, auch wenn ich die meiste Freude vermutlich mit der relativ ruhigen Story ganz am Ende hatte, in der Peter und einige Mitschüler in der Schule nachsitzen müssen und einige bisher nicht ganz offen ausgesprochene Gedanken endlich rausplatzen dürfen.

Künstlerisch bekommen wir wieder beste Kunst der 2000er, auch wenn ich diesmal manche Gesichtsproportionen in bestimmten Winkeln nicht ganz so toll finde. Die Cover-Galerie liegt vollständig vor, aber zwei Bilder gibt es lediglich in verkleinerter Form.

Ein erneuter Einschnitt im Leben der Spinne, fast ein wenig zu sachlich präsentiert, aber mit ganz viel Zündstoff für kommende Ausgaben.

Geändert von majorcrampas (15.07.2023 um 18:34 Uhr)
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