24.05.2023, 03:16
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Guardians of the Galaxy Vol. 3
Da war ich gestern im Kino und muss sagen, dass der Film für mich leider fast gar nicht funktioniert hat. Das lag v.a. an zwei Dingen: Fehlende Chemie im Team und dem Ereignis in den ersten paar Minuten:
1. Rocket wurde für mein Gefühl viel zu früh aus dem Spiel genommen. Damit mich sein Schicksal interessiert, hätte ich erst nochmal etwas mit den Figuren warm und vertraut werden müssen. 10 Minuten mehr zu Beginn des Filmes hätten mir da schon ausgereicht. So war mir er und die darauf folgende, einen großen Teil des Films einnehmende Rettungsmission recht egal. Die Rückblenden haben etwas geholfen, aber ohne einen in der Gegenwart agierenden Rocket waren das für mich eher zwei verschiedene Charaktere.
2. Die Chemie im Team hat nicht wirklich gepasst. Gab es in den ersten beiden Teilen zwar auch immer Streitereien, so lag dem allen doch irgendwie ein familiäres Teamgefühl zu Grunde. Hier hatte man aber eher das Gefühl, dass sich die Personen recht häufig zerstreiten würden.
Was da natürlich auch nicht geholfen hat, war dass Rocket und die alte Gamora (größtenteils) nicht mit von der Partie waren. Das waren zwei meiner liebsten Charaktere, u.a. weil sie immer recht abgebrüht gewirkt haben, aber eben doch insgeheim den Zusammenhalt, das Familiäre der Gruppe mochten. Auch wenn sie es selten gezeigt haben. Wenn da Konflikte entstanden wirkte das mehr als Abwehrreaktion, um sich treu zu bleiben. Da hingegen wirkten die Konflikte in Vol. 3 durchaus realer und ernst gemeinter.
Ohne Rocket hat dann auch das Zusammenspiel mit Groot für mich nicht so gut funktioniert.
Zudem wurde im großen und ganzen kaum gemeinsam als Team, sondern überwiegend in Teilgruppen agiert, was der Chemie und dem Zusammenhalt wirklich zuträglich war.
Auch ist es mir schwer gefallen die plötzlich so ernste Beziehung/Interaktion zwischen Drax und Mantis so hinzunehmen. Die wurde im Vorgänger und v.a. im Special einfach zu lächerlich dargestellt. Der schnelle Wechsel kam da nicht natürlich rüber.
Und sonst gab es noch ein paar kleinere Dinge:- Adam Warlock war schon recht enttäuschend. Ich glaube, das hat man versucht damit zu erklären, dass er entwicklungstechnisch noch ein Kind sei. Insofern habe ich noch Hoffnung, dass das in Zukunft besser wird.
- Der High Evolutionary blieb absolut blass. Wer ist er? Woher kommt er? Warum ist er so mächtig? Warum will er das Leben im Universum "verbessern"?
- Seit wann ist Rocket so überschlau? Er wurde zwar schon immer als technisch versiert und guter Bastler dargestellt, aber nie mit naturwissenschaftlicher Intelligenz. Man denke da bspw. an die Szene aus Vol. 2 wo sie Ego das erste Mal begegnen und ihm das Konzept der Perspektive neu erscheint.
- Warum macht der High Evolutionary erst jetzt Jagd auf Rocket? Und warum lässt er die Sovereign eine "Waffe" dafür entwickeln? Die Rasse hatte er doch eigentlich aus optischen Gründen erschaffen...
- Wurde im 2. Teil noch Wert darauf gelegt, dass Mantis nur eine Empathin ist und nur Gefühle beeinflussen kann, konnte sie jetzt plötzlich Erinnerungen löschen und Taten manipulieren. Die Ausrede für letzteres "You feel like [doing that]" ist wirklich sehr lahm und einfach nur faules Schreiben.
- Der Tod der Hohe Priesterin Ayesha (von den Sovereign) war ziemlich unspektakulär und wirkte sehr egal, gemessen an ihrem Status und ihren Handlungen in Vol. 2.
Es gab aber auch ein paar schöne Aspekte:- Allem voran natürlich das Ende. Das war ein sehr schöner Abschluss.
- Ich mag Nathan Fillion seit The Rookie echt gerne. So auch hier.
- Quill besucht seinen Großvater.
- Rockets Rückblenden mit seinen Freunden.
5/10 Waschbären
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