|
"Duell" muß leider jemand anders ausführlich besprechen. Den habe ich nur einmal im Fernsehen gesehen und das ist Jahrzehnte her.
Spielberg hat ja zu Beginn eine Episode von Rod Serlings "Night Gallery" gedreht; wie "Twilight Zone" ist das eine Anthologieserie, allerdings mehr mit dem Schwerpunkt Horror und Mystery. "Duell" paßt (zu) gut in dieses Konzept.
Das Geniale besteht darin, zwei scheinbar unvereinbare Gefühle zu vermitteln: Das Road Movie steht sonst eher für Freiheit und Natur, aber Spielberg kippt das in das Gegenteil um; durch unvermittelte technische Gewalt wird der Wagen auf dem Highway zu einer klaustrophobischen Falle.
Mit dem Wüstensetting und der eruptiven, unerklärbaren Gewalt dürfte sicherlich auch "Hitcher - Der Highway Killer" (1986) mit Rutger Hauer in der Titelrolle (vielleicht unbewußt) davon inspiriert sein.
Auf "Sugarland Express" trifft das Gleiche zu. Ich hätte mich liebend gern dafür hergegeben, aber ich möchte mir keinen Bullshit aus den Fingern saugen.
Einige Szenen haben sich mir ins Gedächtnis eingebrannt; das ist es dann auch schon. Zum Beispiel die groteske Verfolgungsjagd über einen besseren Feldweg; den Flüchtigen folgt zwar eine Schwadron unterschiiedlichster Institutionen und Spezialisten, doch das Gelände sorgt dafür, daß die Verfolger brav im Gänsemarsch dem Wagen folgen müssen.
Der Film hat eine bizarre Atmosphäre, die später die Coen-Brüder in ihren Werken kultiviert haben. Außerdem war er Spielbergs erste Zusammenarbeit mit John Williams. An der Kinokasse erfüllte der Film nicht die Erwartungen, und bis heute bleibt er der Spielberg-Film mit dem magersten Einspielergebnis.
Übrigens gibt es einen "Tatort" aus Dresden, der in weiten Teilen an "Sugarland Express" angelehnt ist: "Die Zeit ist gekommen" (2020) mit Max Riemelt, dem Star aus "Im Angesicht des Verbrechens", in einer Episodenhauptrolle.
|