Juno and the Paycock (1930) (Prime)
Hitchcocks erster echter Tonfilm ist ein packendes, dicht inszeniertes Kammerspiel, im Grunde hochdramatisch aber - wie immer - gewürzt mit reichlich typischem Hitch-Humor. Die Geschichte über die ärmliche Familie mit faulem Hausherren, die vermeintlich überraschend zu Geld kommt, allerdings auf einen Betrüger reinfällt, endet für einen Hitch überraschend hart und düster, weiß aber vortrefflich zu unterhalten.
Inszenatorisch hat sich Hitch perfekt auf die neuen Gegebenheiten eingestellt, konnte man die neuen, schweren Tonkameras noch nicht bewegen und Ton auch nicht nachträglich aufnehmen. Filmmusik gab es also durch hinter den Kulissen agierendes Orchester und Szenen mit Kamerafahrten waren stumm, was Auflockerung zwischen dem Bühnenstückartigen Aufbau nicht negativ auffällt. Geschickt gemacht Herr Hitchcock!
7,5/10
Geändert von God_W. (25.09.2022 um 11:01 Uhr)
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