Raymond Briggs (18. Januar 1934 - 9. August 2022)
Raymond Briggs hat sich einen festen Platz im britischen Comic-Pantheon erobert.
Zunächst begann er mit niedlichen Comics für Kinder, teilweise ohne Worte, meist in zarten Pastelltönen. Dabei widmete er Father Christmas mehrere Bände, einen dem Schneemann, einem Jim und der Bohnenranke sowie einem Fungus dem Bogeymann.
Furore machte er mit seinen Comics für Erwachsene, die äußerlich harmlos daherkommen, es aber in sich haben. Sein
Gentleman Jim ist ein naiver Klomann, der gern für die Gerechtigkeit kämpfen will und sich dabei so verstrickt, daß er im Knast landet.
Dessen Fortsetzung
When the Wind Blows (deutsch
Strahlende Zeiten) zeigt die Absurdität des Schutzes vor einem Atomkrieg, indem Jim die Vorschläge einer behördlichen Broschüre brav umsetzt, jedoch ohne der Strahlenkrankheit zu entkommen. Der Comic wurde mit der Musik von Roger Waters und David Bowie verfilmt.
In dem illustrierten Buch
The Tin-Pot Foreign General and the Old Iron Woman verurteilt er den Falklandkrieg von 1982 zwischen der Eisernen Lady Maggie Thatcher und argentinischen Diktator General Galtieri.
1998 setzte er in der autobiographischen Graphic Novel
Ethel & Ernest seinen Eltern, die zufrieden in kleinen Verhältnissen lebten (sein Vater war Milchmann, seine Mutter eine Kammerzofe), obwohl sie politisch unterschiedliche Ansichten vertraten (sein Vater war links, seine Mutter war konservativ), ein herzzerreißendes Denkmal.
Er wurde 88 Jahre alt.
Quellen:
Spiegel,
Fumettologica