Eigentlich wollte ich ja auch noch was über die komplette Staffel bzw. das Finale schreiben..viel Bock habe ich eigentlich gar nicht, aber vielleicht entsteht die Motivation während dem Schreiben...also mal sehen:
Ein Finale, dass auf jeden Fall der Staffel würdig ist. Von vorne bis hinten ein Krampf.
Das fängt bei dem pflichtbewussten abhaken der Europa Mission an, die eigentlich zu keiner Sekunde wirklich spannend in die Geschichte einebunden wurde, obwohl die ja eigentlich der Auslöser der ganzen Sache sein soll. Ich verstehe auch bis heute nicht, warum es uuuuunbedingt eine Vorfahrin von Picard sein musste, die das Ding fliegen muss. Glaubt man ernsthaft, dadurch mehr Spannung herauf zu beschwören, nur weil die Pilotin eine Picard ist? Dazu war sie auch viel zu wenig in die Geschichte eingebunden und uninteressant, das verschüchterte Mäuschen.
Aber das ist ja heutzutage eine weit verbreitete Autoren Krankheit. Es muss ja unbedint ALLES um Jahrhunderte miteinander verbunden sein und die Familiengeshichte sich auch über den gleichen Zeitraum hinziehen, siehe bei den Soongs, die zumeist aus lauter gestörten Wissenschaftler zu bestehen scheinen.
Überraschend gut gelungen war allerdings der Abgang von Q, auch wenn auch hier der Grund des ganzen eigentlich hanebüchen ist. Genauso wie die ganze Geschichte um die verstorbene Mutter vom alten Jean Luc. Auch hier versuchte man krampfhaft ein Trauma einem alten Helden zu verpassen, wovon man noch nie gehört hat, in 35 Jahren. Großartig. Hat nicht ganz funktioniert, zumindest bei mir.
Und das Ende...war also doch die gute Agnes die Borg Königin, in dem Fall habe ich mich gerne geirrt, das macht das ganze aber auch nicht besser. Geschrieben waren die letzten 10 Minuten der Staffel nämlich auch wieder komplett dilettantisch. Da taucht also auf einmal eine natürlich Galaxie bedrohende Anomalie auf(wie oft hatte man das nun schon in letzter Zeit im Franchise? Geht es überhaupt noch ohne einer Anomalie, die natürlich ALLES vernichten wird. Kleiner wäre auch hier wieder einmal besser..), die man innerhalb 3 Minuten ad acta legt.
Wow.
Das nenne ich gelungenen Spannungsaufbau. Ich musste ernsthaft laut lachen, als die Agnes Queen mit diesem pösen Loch Dingens um die Ecke kam...
Als Fazit der Staffel kann ich leider sagen, dass ich genau das bekomme habe, was ich vor Beginn befürchtet habe: Langweiliges herumirren in der Gegenwart, die Geschichte war so mit Fillern aufgebläht, man hätte die Essenz der Story auch in der Hälfte der Zeit machen können, ohne etwas zu verlieren.
Nicht einmal die Optik konnte hier wirklich begeistern, das ist immerhin eines DER Aushängeschilder der neuen ST Serien.
Aber Pustekuchen, man musste die meiste Zeit im finsteren Weinkellern oder Hinterhöfen von L.A. herumirren.
Warum wurde es in Frankreich eigentlich erst hell, als es stimmungstechnisch passte, in der letzten Episode? War dort eine tagelange Sonnenfinsternis angesagt?
So gesehen, war sogar Staffel 1 deutlich besser. Die hatte immerhin eine Menge Story Potential, das man zwar auch vergeigte, aber man hatte immerhin einige interessante Ideen,wie man die ST nach TNG weiterspinnen konnte.
Aber hier? Gefühlt 2 Episoden waren wirklich unterhaltsam, und die kamen schon am Anfang. Ab der Zeit im Jahr 2024, hat man nichts mehr interessantes erzählt und verfing sich nur mehr in ungelenken Streckversuchen, bis zum Finale.
Das peinliche Namedropping bzw. der aufgesetzte Fanservice(Gary Seven, Guinan, Khan, Wesley Crusher...) macht es nur noch trauriger.
Ganz ehrlich: Ich sehe mir momentan viel lieber Star Trek: Prodigy an. Das ist zwar eindeutig auch keine Sternstunde des ST Universums, hat aber immerhin Charme und man versucht nicht krampfhaft episch irgendeine langweilige Geschichte zu erzählen, die es nicht wert ist, dass man sie aufs Papier schwingt, geschweige denn verfilmt.
Aua, Aua, Aua.
Jetzt verstehe ich aber endlich, warum Patrick Stewart vor einger Zeit meinte, er musste weinen, als er die Drehbücher der Serie las...