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Alt 07.05.2022, 21:31   #394  
Peter L. Opmann
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Giant-Size Conan the Barbarian # 4 / Conan der Barbar, Classic Collection # 2

Erscheinungstermin:
Juni 1975 / 2019

Story-Titel: Schwerter des Südens!

Original-Storytitel: Swords of the South!

Zeichnungen: Gil Kane, Frank Springer und Vince Colletta

Text: Roy Thomas

(Übersetzung: Burn-E)

Zuerst eine halbe Korrektur: Ab „Giant-Size Conan“ # 1 ist kein Übersetzer mehr angegeben; wäre es aber nicht Burn-E, dann wäre wohl ein andere angegeben. Hier haben wir also den vierten Teil von „Conan the Conqueror“ und die letzte „Giant-Size“-Ausgabe. Es folgen nun noch zwei Teile in „Savage Sword“. In dieser Folge jagt Conan dem „Herz von Ahriman“ nach. Er kommt ihm zwar nahe, kommt aber nicht endgültig heran. Daß die Handlung entscheidend vorankommt, ist nicht zu erkennen. Grafisch ist diese Ausgabe nun wieder etwas ungleichmäßig, was sicher daran liegt, daß zwei Inker am Werk waren. Ich weiß nicht, ob sie mehr Zeit für ihre Arbeit haben sollten oder ob der Redaktion wieder einmal die Deadline im Nacken saß. Insgesamt überzeugt die Episode nicht so richtig.

Am besten wiederhole ich nochmal kurz, was bisher geschah: Conan ist König von Aquilonien, gerät aber in Konflikt mit dem mächtigen Zauberer Xaltotun, der ihn zu seinem Vasallen machen möchte. Conan kann sich aus der Gewalt Xaltotuns befreien und erfährt, daß es einen magischen Gegenstand gibt, der den Zauberer bezwingen kann: das „Herz von Ahriman“. Zweimal sind bisher Frauen aufgetaucht, mit denen Conan in engere Beziehung treten könnte, zum einen Zenobia, die ihm geholfen hat, aus Xaltotuns Schloß zu fliehen, und zum anderen Gräfin Albiona, eine loyale Untertanin. Zenobia ist schon im letzten Teil aus dem Blick geraten, und nun bleibt auch die Gräfin überraschend zurück. Gemeinsam segeln sie nach Poitain, wo Conan ebenfalls auf treue Untertanen stößt. Im Gewand eines einfachen Söldners reitet Conan weiter (nun ohne die Frau, ohne sich auch nur zu verabschieden) und kommt zur Burg des räuberischen Grafs Valbroso. Der stellt die Kampfeskunst Conans zunächst auf die Probe (für den natürlich kein Problem). Conan wird engagiert und bekommt mit, daß Valbroso einen Mann aus Koth foltert, um ihn dazu zu zwingen, ihm den wertvollen Inhalt einer Truhe zu verschaffen. Valbroso stirbt beim Versuch, die Truhe zu öffnen. Darin befindet sich das Herz von Ahriman. Conan bringt es an sich, wird dabei aber bewußtlos geschlagen, und die magische Kugel ist weg.

Nun besitzt Valbrosos Kampfgefährte Beloso das Herz. Conan nimmt die Verfolgung auf. Im Kampf mit ihm wird er aber erneut bewußtlos. Als er erwacht, wird er gerade von einem werwolfartigen Untier weggeschleift. Conan tötet es und dann weitere solche Monster. Er verfolgt Beloso in die offene Handelsstadt Messantia. Aus Piratenzeiten kennt er dort den korrupten Publio. Conan hofft, daß der ihn auf die Spur von Beloso bringen kann, aber Publio hat eigene Pläne: Eine Horde gedungener Mörder lauert ihm auf, die ihn ausschalten soll. Conan kann sie zwar abwehren, wird aber zum dritten Mal bewußtlos. Publio bekommt inzwischen Besuch von den vier Vermummten, die Valerius, der derzeitige Herrscher von Aquilonien, ausgesandt hatte. Sie heften sich nun enger an die Fersen von Conan.

Was soll man davon halten? Die gesamte Handlung erscheint mir als ein Vorwand, Conan in gefährliche und konfliktreiche Situationen zu bringen. Nicht nur die beiden Frauen geraten darüber aus dem Blick, auch von Xaltotun ist in dieser Folge so gut wie nicht die Rede. So hat man keinerlei Hinweis darauf, worauf die Geschichte hinauslaufen könnte – daß Conan sein Reich wiedergewinnt? Daß er den Zauberer Xaltotun ausschaltet? Oder geht es doch um die Frauen, von denen wir noch nicht allzu viel wissen? Da ist es besonders ungünstig, daß es erst nach einem Vierteljahr weitergeht. „Savage Sword of Conan“ erschien übrigens ebenfalls nur vierteljährlich.

Noch ein Blick in die ersten Leserbriefe zu „Giant-Size Conan“, die in der Classic Collection abgedruckt sind. Erwartungsgemäß fast ausschließlich Lobeshymnen. Nur in einem Brief wird angemerkt, daß es etwas anderes ist, einen Roman zu adaptieren, als kürzere Storys. Deutlicher, als ich das bisher getan habe, wird moniert, daß in dem Comic vieles unerklärt bleibt. Ob der Schreiber die Vorlage kennt, wird allerdings nicht ganz klar.
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