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Alt 03.05.2022, 15:45   #393  
Peter L. Opmann
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Giant-Size Conan the Barbarian # 3 / Conan der Barbar, Classic Collection # 2

Erscheinungstermin:
April 1975 / 2019

Story-Titel: Nach Tarantia… und zum Turm!

Original-Storytitel: To Tarantia… and the Tower!

Zeichnungen: Gil Kane und Tom Sutton

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Burn-E

Grafisch ist diese dritte Folge von „Conan the Conqueror“ für mich jetzt überzeugend. Insbesondere Tom Sutton inkt sehr sorgfältig. Er lebt nicht mehr hauptsächlich von den Gruseleffekten und Schwarz-weiß-Kontrasten, sondern macht diese Episode zu einer Einheit. Gil Kane mag ich ja ohnehin; auch er liefert hier aber wirklich gute Arbeit ab. Blöd nur, daß diese Zusammenarbeit hier auch endet. In der vierten Folge ist Sutton nicht mehr dabei – in der fünften übrigens auch Kane nicht mehr. Inhaltlich ist der Band annehmbar. Die Geschichte entwickelt sich ein gutes Stück weiter, allerdings nicht sehr zielgerichtet. Wie im letzten Mehrteiler in „Conan the Barbarian“ weiß der Leser noch nicht, worauf sie hinausläuft. Conan ist dem Magier Xaltotun zunächst mal entkommen; nun wird ein neuer Gegner aufgebaut, der König der Nemeder, Valerius.

Zur Handlung: Erinnern wir uns, Conan ist hier König von Aquilonien, aber dem Magier Xaltotun in die Hände gefallen und soll zu einem Marionettenkönig werden. Allgemein hält man ihn für tot, aber in der Schlacht ist ein Doppelgänger von ihm gefallen. Im Gefängnis lernt er eine Frau namens Zenobia kennen, die ihm hilft zu fliehen. Detail am Rande: Xaltotun gehört ein magischer Gegenstand; ein anderer Magier will ihn für immer verschwinden lassen, denn durch ihn könnte Xaltotun seine ganze Umgebung versklaven. Das war der Stand der Dinge. Jetzt begleiten wir Conan auf seiner Rückkehr nach Aquilonien. Dabei werden die bisherigen Ereignisse auf zwei Seiten rekapituliert (in „Giant-Size“ stehen ja 30 Comicseiten zur Verfügung). Conan bemerkt, daß er von zwei Raben verfolgt wird, die vier nemedische Soldaten auf seine Spur bringen. Conan tötet sie. Er begegnet einer Alten, die ihn durch eine Vision über den Zustand seiner Hauptstadt Tarantia informiert. Nemederkönig Valerius hat dort das Kommando übernommen, seine Getreuen haben sich davongemacht.

Conan sucht zunächst Servius Galannus auf, einen Waffengefährten, der in einer eigenen kleinen Festung lebt. Servius berichtet, Gräfin Albiona sei im eisernen Turm in Tarantia eingekerkert (daher der Titel des Hefts) und werde am folgenden Tag enthauptet, weil sie sich weigert, Valerius zu heiraten. Conan dringt bei Nacht in Tarantia ein, beseitigt den Henker und tritt bei der Hinrichtung selbst in dessen Gewand auf. Conan gelingt es, die – ausgesprochen attraktive – Gräfin zu befreien. Darauf begegnet er dem Priester Hadrathus, der ihn über einen magischen Gegenstand aufklärt, der Xaltotun besiegen kann – und auch Valerius stürzen wird, das „Herz von Ahriman“. Conan fällt ein, daß die alte Frau ihn bereits auf dieses „Herz“ hingewiesen hat. Es folgt der Höhepunkt dieser Episode, der etwas kurz, aber doch recht dramatisch ausfällt. Conan muß eine Probe bestehen und gegen einen zweiköpfigen steinernen Dämon kämpfen. Der eine Kopf ist eine Fratze, der andere zeigt einen Schlafenden. Conan erkennt, daß er den schlafenden Kopf abschlagen muß, und besiegt den Dämon. Derweil wird Valerius von Spionen darüber in Kenntnis gesetzt, daß Conan lebt. Er sendet vier Vermummte gegen ihn aus.

Alles Vorgeplänkel, man hätte das auch viel kürzer erzählen können. Und es werden überflüssigerweise dauernd Figuren eingeführt, die eine Bedeutung für Conan zu haben scheinen, aber immer nur Überleitungsfunktion haben. Das verwirrt etwas. Aber, wie ich schon sagte, die Story hat eine alptraumhafte Qualität und ist durchaus spannend. Noch ist unklar, ob Conan hauptsächlich die Macht von Xaltotun brechen oder Valerius wieder von aquilonischen Thron verdrängen muß – vielleicht wird er ja beides tun. Allerdings mußte der US-Leser nun wieder ein Vierteljahr auf die Fortsetzung warten. Hier könnt Ihr in etwa einer Woche Näheres erfahren…
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