DC Universe Presents Vol. 1: Deadman & Challengers of the Unknown
(enthält US-DC Universe Presents 1-8)
Deadman
Autor: Paul Jenkins
Zeichner: Bernard Chang
Boston Brand ist der Star eines kleinen Zirkus und lässt dies bei jeder Gelegenheit heraushängen. Man könnte auch sagen er sei ein veritables *********. Als solches hat er reichlich mieses Karma angesammelt um nach seinem frühzeitigen Ableben an einem Ort zu landen, den niemand aufsuchen möchte. Die Wesenheit Rama stellt ihn jedoch vor eine Wahl. Will er dem Schwarzen Abgrund entkommen soll er in ihre Dienste eintreten und als Geist auf die Erde zurückkehren. Dort soll er fremder Leute Leben leben um diese zu "verbessern". Die Entscheidung fällt ihm nicht sonderlich schwer.
Mit der Zeit kommen ihm jedoch Zweifel an den hehren Absichten Ramas und er stellt sie zur Rede. Was ihn irritiert ist der Umstand, dass er mit den Menschen, deren Leben er lebt, eine spürbare Verbindung eingeht und diese offensichtlich eng mit seinem Schicksal verbunden werden. Welchem Zweck diese Verbindung dienen soll ist ihm nicht wirklich klar. Was er als Antwort zu hören bekommt überzeugt ihn in keiner Weise und so sucht er in Gothams Moonstone Club die Bibliothekarin, einen gefallenen Engel, auf, der Aufzeichnungen aller Leben verwahrt. Die Bibliothekarin verweist ihn an den Sohn des Morgens, einen jüngeren Bruder Luzifers, der mehr über Rama wissen soll. Für seine Hilfe wird er jedoch einen hohen Preis fordern.
Das hält Brand jedoch nicht davon ab diesen aufzusuchen und so erfährt er, dass Rama nicht auf der Suche nach Antworten ist, sondern die grundlegende Frage des Lebens, die sie sich selbst nicht stellen kann, begehrt.
Daraufhin kommt es zur erneuten Konfrontation mit Rama und Brand kann einen neuen Deal mit ihr aushandeln. Im Gegenzug zur gesuchten Frage löst diese die Schicksalsgemeinschaft auf und entlässt Deadman aus ihren Diensten.
Das war sie jetzt also, die längere Version der ersten Seiten von Deadmans Secret Origin und diese erzählt die Geschichte wie Boston Brand zum Deadman wurde und sich in seiner neuen Existenz von den Fesseln einer Quasi-Gottheit befreit.
Das Ganze wird nicht schlecht erzählt aber wenn ich ehrlich sein soll, dann hat mich Jenkins hier nicht wirklich packen können. Entweder fehlt an der ein oder anderen Stelle der letzte Kick oder für mich Überflüssiges zerstört den ansonsten guten Gesamteindruck. Als Beispiel für Ersteres würde ich das Gespräch mit dem Sohn des Morgens anführen, das man optisch sehr viel surrealer hätte inszenieren können. An der Stelle ist dann aber Bernard Chang vielleicht nicht der richtige Mann, der ansonsten einen soliden Job abliefert. Ein Beispiel für Letzteres wäre dann die IMO "bescheuerte" Rahmenhandlung um den Kriegsveteranen, die ihr Attribut spätestens dann verdient, wenn dieser im Alleingang eine Terrorgruppe hochnimmt. Das war mir too much und zerstörte den ansonsten guten Eindruck von einer Serie, die sich in durchaus positiver Weise auch philosophischen Fragen widmete. Ob die Antworten darauf befriedigen sei mal dahingestellt.
So bleibt unter dem Strich ein durchschnittlich geratener Arc, den ich weder dem Freund des Superhelden-Mainstream noch dem eher anspruchsvolleren Leser empfehlen möchte. Wer wie andi aber gerne etwas aktuelles von seinem seiner Lieblingshelden lesen will, der darf bedenkenlos zugreifen. Einen deutschen Sammelband mit diesen Ausgaben nebst Secret Origin und den Seiten der Nullnummer hätte ich ziemlich sicher gekauft und nicht wieder versetzt.
Challengers of the Unknown
Autor: Dan DiDio
Zeichner: Jerry Ordway
Die neue Staffel der schwächelnden Reality-Show "Challengers" soll im Himalaya gedreht werden und mit ganz neuen Herausforderungen für die D-Promis ein größeres Publikum ansprechen. Auf dem Flug zum Drehort kommt es jedoch zu einer Katastrophe und die Maschine zerschellt an einem Berg.
Crew und Cast erwachen in Nanda Parbat, allein der Pilot Ace bleibt tot. Wie sich herausstellt befindet sich ein Talisman im Besitz des zur Crew gehörenden Archäologen, der unter der Anleitung des Artefakts für die Zusammenstellung der Besatzung verantwortlich zeichnete und diese in das Gebirge führte.
Nach einem betäubenden Mahl kommen die Überlebenden an der Absturzstelle wieder zu sich und werden dort von einem Monster angegriffen. Der Archäologe Clay opfert sich für die Gruppe und ermöglicht dieser die Flucht.
Den Körper des Piloten übernimmt derweil eine für lange Zeit von der Erde verbannte Wesenheit, die die Challengers töten muss um die Macht des Amuletts an sich zu reißen und zu alter Stärke zu gelangen. Den Challengers wiederum gelingt es zwei weitere Artefakte zu bergen, die mit dem bereits vorhandenen und vier weiteren eine Einheit bilden, die mit einem Ereignis namens Convergence zusammenhängen sollen.
Es kommt zur Konfrontation mit der alten Wesenheit, die die drei Amulette an sich nimmt, deren Kräfte jedoch zuviel für die Entität sind. Offensichtlich sind diese nur für die Challengers bestimmt.
Die Geschichte ist - erwartungsgemäß muss man sagen - etwas weird und wird wohl unvollendet bleiben. Zumindest wäre mir nicht bekannt, dass dieser Faden im Zuge des Convergence-Events, das ich hinsichtlich der Tie-Ins aber auch nur rudimentär kenne, aufgegriffen wurde. Ich fand die Story ganz passabel ohne dass sie mich vom Hocker riss. Den Hintergrund mit der Reality-Show brauchte ich beispielsweise nicht.
Die Zeichnungen waren bestenfalls Durchschnitt und rissen nichts raus. Da mache ich mal einen Haken dran.