John Constantine: Hellblazer 2
(enthält US-John Constantine: Hellblazer 7-12)
Autor: Simon Spurrier
Zeichner: Aaron Campbell (7-8, 11-12), Matias Bergara (9-10)
Constantine ist weiter seinem älteren Ich auf der Spur, das über ganz England verteilt Menschen ihre Wünsche erfüllt. So kommt John in die Verlegenheit sich mit Meerjungfrauen und Einhörnern auseinandersetzen zu müssen, die ebensolche fleischgewordenen Träume sind.
Ähnlich verhält es sich mit dem Riesen unter dem Parlament, der von der politischen Elite im wahrsten Sinne des Wortes gefxxxt wird.
Noch immer ist sein älteres Ich hinter Constantines Seele her und in einem mentalen Duell wird John sehr drastisch aufgezeigt welche Folgen es hätte, wenn er seinen Teil des Deals, der ihm ein Entkommen aus der magischen Apokalypse ermöglichte, nicht erfüllt. Will er verhindern, dass alle, die ihm aktuell etwas bedeuten, sterben, muss er freiwillig abtreten. Und das erst in dem Moment da er seine Seele gereinigt hat.
Es entspinnt sich in Folge eine Auseinandersetzung zweier ähnlich hintertriebener Gegner, die des jeweils anderen ärgster Feind sind. Und so braucht John sehr viel mehr als nur einen guten Plan um seinem älteren Ich Paroli bieten zu können...
Das war schon das Ende des viel zu kurz geratenen Runs von Simon Spurrier am Hellblazer. Erstmals seit 2011, dem Wechsel in das “normale” DCU, strahlte die Serie wieder das Flair der Vertigozeiten aus. Nach Lektüre des Ennis-Runs kann ich das jetzt sagen.
Bei der Schocknummer hätte ich mir gewünscht, dass Spurrier das durchzieht aber der Band bietet auch so noch reichlich WTF-Momente. Ob die “scheibchenweise” Enthüllung um die Meerjungfrau, das Geheimnis um den Eizahn oder die Art des Riesen unter dem Parlament, an Überraschungen fehlt es wahrlich nicht. Und auch das eher offen zu nennende Ende empfand ich als typisch.
Immerhin konnte Spurrier ein neues Ensemble um den Hellblazer herum etablieren. Allerdings stellt sich schon die Frage ob das irgendwann mal wieder auftaucht.
Corona soll dafür verantwortlich sein, dass es mit Spurrier an Constantine nicht weiterging. Verstehe ich nicht wirklich, muss ich als Leser aber wohl schlucken. Fakt ist, ich hätte gerne mehr davon gelesen.
Optisch unterscheiden sich die beiden Zeichner deutlich. Umso erstaunlicher finde ich es, wie Kolorist Bellaire damit umging, der bei allen sechs enthaltenen Heften in den Farbtopf griff. Im Dunkeln liest sich das alles womöglich in der richtigen Stimmung nur leider echt doof. Bei Funzellicht erkennt man wirklich kaum was.
Unterm Strich war John Constantine: Hellblazer ein Highlight der jüngeren DC-Geschichte. Nur die Zuordnung zum Sandman Universe verstehe ich nicht wirklich. Das taugte irgendwie nur für die “Entnahme” Constantines aus dem normalen DCU.
Ich werde nun mal schauen wie es bei “Gefallene Engel” weitergeht.