John Constantine: Hellblazer #1
(enthält US-The Sandman Universe Presents Hellblazer 1, US-Books of Magic 14, US-John Constantine: Hellblazer 1-6)
Autoren: Simon Spurrier, Kat Howard (Books of Magic 14)
Zeichner: Aaron Campbell (1-3, 6), Matias Bergara (4-5), Tom Fowler (Books of Magic 14), Marcio Takara (Sandman Universe)
Nach der magischen Apokalypse verschlägt es John Constantine in die Gegenwart des Jahres 2019 wo er sich umgehend daran macht, den Verursacher des künftigen Weltuntergangs zu töten. Doch irgendwie findet Timothy Hunter einen Weg, den Hellblazer davon abzubringen ihn zu beseitigen.
Bei dem Versuch wieder Fuß zu fassen gerät Constantine in eine Auseinandersetzung zwischen einer von einem Haruspex ("Eingeweide-Leser") geführten Gang und einem armen Irren, der seine kruden Visionen - eine Mischung aus mit Rassismus versetzten Blake-Zitaten - Gestalt annehmen lässt. Constantine findet aber einen geeigneten Weg zur "Erlösung".
Dann begegnet er Tommy Willowtree, einem Magier, der die letzten Jahre (als sich John im "normalen" DCU herumtrieb) als Zauberherr von England fungierte, diese Aufgabe jedoch nur stellvertretend für Constantine wahrnahm. Das Ganze stellt sich zwar als großer Mmmenschanz heraus, der jedoch seinen Zweck erfüllt. Alte bekannte spannen Constantine ein um ein großes Übel von England abzuwenden, doch zunächst geht es gegen den Rachegeist einer einsamen todkranken Frau...
Das ist sie also, die Rückkehr zum Constantine wie man ihn aus seligen Vertigozeiten kennt. So jedenfalls der recht breite Tenor der Kritik, den ich nach Lektüre des ersten Ennis-Omnibus teilen kann. Bislang kam dem die DC You-Variante noch am nächsten.
Spurrier legt gleich zu Beginn einen größeren roten Faden aus, der spätestens dann durchscheint wenn Constantines älteres Ich auftaucht (und das tut er ab und an). Daneben baut er ein Ensemble an neuen Nebenfiguren auf, die den Ton der Serie mitprägen. So beispielsweise Vestibulan, ein verbannter Engel, der Constantines Handy bewohnt und als Auskunftei fungiert, die sich mit Gewaltvideos bezahlen lässt. Die Wächter von Albion könnten hingegen für alte Vertigoleser nicht ganz unbekannt sein (so wirkt das auf mich jedenfalls).
Womit ich ein wenig hadere ist die Schreibe von Spurrier. Am deutlichsten wird das bei seinen Mehrteilern, speziell den US-Heften 1-3. Ohne den Erklärbären gegen Ende hätte ich keinen blassen Schimmer gehabt was da eigentlich passiert ist. Deshalb entzog sich das Handeln der Figuren mitunter meinem Verständnis. Bei Lucifer konnte ich das wenigstens auf die nicht immer einwandfrei zu unterscheidenden Zeitebenen schieben, aber hier bleibt als Erklärungsansatz allein die Schreibe. Gut denkbar daher, dass ich diesen Band vor der Lektüre des zweiten noch einmal aufmerksam lesen werde.
Die Zeichnungen von Aaron Campbell passen übrigens perfekt und transportieren das "Dreckige" wunderbar.