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Alt 04.02.2022, 20:39   #341  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 43 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 5 / Conan der Barbar, Classic Collection # 2

Erscheinungstermin:
Oktober 1974 / 1981 (?) / 2019

Story-Titel: Turm des Blutes

Original-Storytitel: Tower of Blood

Zeichnungen: John Buscema und Ernie Chua

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Burn-E

Vorbemerkung: Habe mal vorgeblättert. Erstens ist dies die vorerst letzte Ausgabe, die Ernie Chua (oder Chan) geinkt hat. Zum zweiten werden in der Serie nun Cliffhanger eingeführt. So sind jetzt alle in diesem „Classic Collection“-Band noch folgenden CtB-Storys (bis # 51) miteinander verbunden. In den diesen Ausgaben wird weiter mit schnellen ganzseitigen Panels oder Seiten in kleinerem Format, die Zeichner und Inker ebenfalls weniger Mühe machen, gearbeitet. Die halbseitigen Anzeigen, wegen denen zwei Comicseiten zusammenmontiert werden können, scheinen dagegen wieder verschwunden zu sein. Nebenbei habe ich noch gesehen: Es ist eine Seite aus CtB # 78 abgedruckt, die John Buscema aus Gründen der Anzeigendisposition neu gezeichnet hat. So bekommt man einen Eindruck, wie die Episode für SSoC # 1 dann farbig ausgesehen hat.

Roy Thomas bietet diesmal im Vorwort nicht sehr viel Erhellendes zur Entstehung dieser Ausgabe. Er verbreitet sich vor allem darüber, warum Red Sonja einen Metall-Bikini trägt (sicherlich unpraktisch, aber recht sexy – Designer war laut Thomas Esteban Maroto), bleibt aber selbst dazu eine Erklärung schuldig. Die Story hat er aus dem semiprofessionellen Magazin „Witchcraft & Sorcery“ adaptiert. Über den Autor David A. English ist im Internet nichts zu finden (jedenfalls bei einer schnellen Suche). Zum Inhalt: Conan und Sonja werden von einer Horde Kopfgeldjäger verfolgt, können sie aber abschütteln, indem Conan einen Felsblock auf sie fallen läßt. Nur einer von ihnen überlebt und droht, wiederzukommen. In einem beiläufigen Dialog erklärt Conan, Sonja sei ein Kind und keine Frau, weil sie eine so reizvolle „Rüstung“ trage, Männer nicht ranlasse und stattdessen mit dem Schwert kämpfe. Sie ist tatsächlich in den Storys keine Gefährtin, sondern eher ein Kampfgenosse, was aber wohl hauptsächlich an den puritanischen USA liegt.

Die beiden entdecken ein verborgenes Tal. Hier wabert roter Nebel und Fledermauswesen treiben ihr Unwesen. Sie gelangen an einen Turm (nach längerer Zeit wieder mal). In einer Tür erscheint ein Zauberer, der Conan und Sonja mit dem Inhalt einer Ampulle betäubt. Als Conan erwacht, macht er zuerst die Bekanntschaft der Schwester des Magiers, die ihn ganz anziehend findet. Er analysiert zuerst Conans Gedanken, dann läßt er ihn gegen eine Säule rennen. Conan erkennt, daß die Geschwister Vampire sind, die sich allerdings offenbar nicht sonderlich mögen. Er kann sich aber vom Bann des Magiers nicht befreien. Conan erfährt, daß die beiden schon lange in diesem Tal leben; allmählich sind Blutlieferanten knapp geworden. Er und Sonja werden mit einer Mißgeburt namens Dromek bekannt gemacht, der in einer Grube lebt. Er sollte Stammvater einer neuen Schar Vampiropfer werden, aber das ging schief. Die Schwester stößt Red Sonja wie beiläufig in die Grube – Conan springt ihr nach und tötet Dromek. Conan und Sonja klettern herauf. Der Magier gibt nun bekannt, daß Conan und Sonja ein neues Geschlecht erzeugen sollen. Das Blut, das er abzapft, will er in „Bernstein-Elixier“ verwandeln. Die beiden wandern in ein Verlies – Cliffhanger!

Die Kombination von Conan mit Vampiren ist neu – vielleicht hat da der Erfolg von „Tomb of Dracula“ eine Rolle gespielt. Ich habe mal gelesen, Anregung sei der 1973 entstandene „Dracula“ mit Jack Palance gewesen (Regie: Dan Curtis), aber zu dieser Zeit wurden die Kinos mit Vampirfilmen überflutet. Mit einer Wertung der Story will ich aber lieber warten, bis der Mehrteiler abgeschlossen ist. Roy Thomas meint, daß John Buscema hier eine seiner besten Leistungen gezeigt habe. Abgesehen von den beiden Seiten mit gröberen Zeichnungen arbeiten Buscema und Chua hier jedenfalls so detailliert und inspiriert wie immer. Ein Meister des Horrorgenres ist Buscema freilich in meinen Augen nicht. Dafür zeichnet er einfach zu klar und übersichtlich. Jedoch ist der Auftakt des Vampirepos (wieder mal) vielversprechend.
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