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Alt 18.12.2021, 22:37   #292  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 33 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 4 / Conan der Barbar, Classic Collection # 2

Erscheinungstermin:
Dezember 1973 / 1980 (?) / 2019

Story-Titel: Der Tod und sieben Zauberer!

Original-Storytitel: Death and seven Wizards!

Zeichnungen: John Buscema und Ernie Chua

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Burn-E

Die Spannung wird aufrechterhalten, so viel läßt sich sagen. Conan wird hier allerdings vom Spion zum Rächer, damit er gegen die sieben Zauberer antreten kann. Die schattenhafte Gestalt, die sich ihm näherte (siehe oben), ist der Dieb Bourtai, der freilich nicht so recht Kontur gewinnt. Wie viele vor ihm lotst er den Cimmerier durch die labyrinthische Stadt. Conan läßt ihn am Leben, weil seine Ortskenntnis ihm nützlich sein kann. Außerdem verrät ihm Bourtai, daß der Händler, der Conan in die Stadt hineinschmuggelte, hingerichtet worden ist (warum eigentlich, da Conan ja im Inneren der Woll-Lieferung unerkannt geblieben war?). Dafür will er nun die sieben Zauberer zur Rechenschaft ziehen.

Erstmals gibt es in dieser Ausgabe eine Panorama-Doppelseite, auf der sich Conan an Monsterwesen erinnert, die er in der Vergangenheit bekämpft hat (witzigerweise fällt ihm – wie auch uns – auf, daß sie sich häufig in Türmen aufhielten). Auch die Stadt Wan Tengri, in der er sich gerade befindet, weist so einen Turm auf. Die Doppelseite war ein Versuch des Verlags, Kosten zu sparen. Ein Heft besteht zwar immer noch aus 19 Comicseiten, aber es wurde unterstellt, daß der Zeichner für sie nicht so viel Zeit braucht, und tatsächlich hat John Buscema die vergangenen Erlebnisse Conans eher locker auf der Doppelseite angeordnet. Und sie trägt zum Fortgang der Handlung so gut wie nichts bei.

Ganz interessant finde ich den Hinweis Bourtais, daß die sieben Zauberer nicht verbündet sind, sondern eher ein Gleichgewicht des Schreckens untereinander aufgebaut haben – keiner traut den anderen. Conan tastet sich mal wieder durch einen dunklen Tunnel und entdeckt zunächst den toten Händler; dann wird er gewahr, daß er sich in einer Arena befindet, in der er um sein Leben kämpfen soll. Zuerst tötet er – in Anlehnung an die römischen Gladiatorenspiele – einen Tiger. Dann muß er gegen sechs Krieger kämpfen, die nicht die Zauberer, aber deren Repräsentanten sind. Warum sechs? Eine siebte Gestalt bleibt im Hintergrund, eine mutmaßlich schöne Frau, deren Gesicht aber von einer Maske verhüllt ist. Sie will der Preis für Conans Sieg über die sechs Krieger sein. Diesen Sieg erringt er ebenso leicht wie der FC Bayern die Meisterschaft. Dann geht er auf die Frau zu und reißt ihr die Maske herunter – darunter verbirgt sich ein Totenschädel. Es folgt das Finale.

Diesen Mittelteil kann ich nicht so loben wie den Auftakt der Norvell-Page-Story. Inhaltlich geraten Motive und das Ziel der Geschichte etwas aus dem Blick. Allerdings habe ich schon öfters gedacht, daß Conan-Stoffe Alpträumen gleichen: Er hört von Gefahren, irrt umher und ist dann mit genau diesen Gefahren (oder auch anderen) konfrontiert, ohne daß das alles so recht Sinn ergibt. Superheldenstorys sind ja nicht weniger Fantasy als „Conan“, aber durch das Andocken an die Alltagswirklichkeit sind sie doch weit variantenreicher, oft auch überraschender und im besten Fall logischer aufgebaut. John Buscema macht zwar einmal mehr einen guten Job, hat aber erkennbar Anpassungsprobleme an die neue Vorgabe der Panoramadoppelseite, die sehr willkürlich eingefügt wirkt. Das Cover stammt diesmal übrigens von Herb Trimpe, der aus Conan glücklicherweise keinen langhaarigen Hulk macht (oder doch?). Überarbeitet wurde es, wie schon das vorherige von Gil Kane, von Art Director John Romita sr.
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