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Alt 23.11.2021, 22:25   #265  
Peter L. Opmann
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Conan the Barbarian # 29 / Marvel-Superhelden-Comic-Taschenbuch: Conan # 3 / Conan der Barbar, Classic Collection # 2

Erscheinungstermin:
August 1973 / 1980 (?) / 2019

Story-Titel: Zwei gegen Turan!

Original-Storytitel: Two against Turan!

Zeichnungen: John Buscema und Ernie Chua

Text: Roy Thomas

Übersetzung: Burn-E

Nun wird der Standardstoff variiert: Conan hilft hier einem Mann, der sich als gefährlicher Zauberer entpuppt, aber endet wie Nosferatu: Der Kontakt mit Sonnenlicht verbrennt ihn zu Asche. Eine Frau spielt diesmal keine Rolle; Helgi aus dem letzten Heft ist nicht mehr da. Das Ganze liest sich erneut rasant – man darf nur über die Story nicht allzu viel nachdenken.

Conan, zu Beginn gekleidet in eine Art Reisemantel, trifft in der lasterhaften Stadt Aghrapur im Land Turan ein. Er hat sich in Ausgabe 20 dort schon einmal aufgehalten und sich den Prinzen zum Feind gemacht, aber er kann sich im Getriebe der Stadt wohl unerkannt bewegen. Eine Tarim-Figur wird an ihm vorbeigetragen, und Conan macht eine abfällige Bemerkung. Das führt zu einer wilden Rauferei mit Männern, die den Götzen verehren. Schließlich landet der Barbar in einer dunklen Kammer, wo er einen Mann namens Ormraxes kennenlernt, der ihn in Sicherheit bringt. Er verlangt dafür einen Dienst, aber bevor er ihn nennen kann, wird Conan von einem Trupp Soldaten überwältigt. Als er wieder zu sich kommt, sieht er sich einem Maskierten gegenüber. Der erinnert ihn an den Dienst, den Conan tun wollte. Noch immer erfährt Conan nicht, was er genau tun soll, aber er wird ins Gefängnis geführt, wo er nach einem Scharmützel mit der Wachmannschaft auf Ormraxes trifft.

Der ist festgekettet und macht einen geschwächten Eindruck. Conan bringt ihn zu dem Maskierten. Die Maske fällt, und Conan erkennt, daß die beiden Männer genau gleich aussehen. Es handelt sich um einen Zauberer, der einen zweiten Astralleib von sich schuf (Dr. Strange läßt grüßen). Mittels eines roten Edelsteins sollen nun beide Körper wieder vereinigt werden. Wie Ormraxes andeutete, muß das vor Morgengrauen geschehen sein. Conan kann nur zusehen, zumal Helfer ihn mit ihren Säbeln bedrohen. Er zieht sie jedoch aus dem Verkehr und wirft seine Waffe auf die beiden Zaubererhälften. Der Edelstein fällt zu Boden; die magische Aktion kann nicht zuendegeführt werden. Da fällt das erste Sonnenlicht durchs Fenster, und beide „vergehen in einem blendenden Feuerstoß“, wie Roy Thomas das ausdrückt. Die Soldaten kommen dazu. Der Truppführer will Conan wieder ins Gefängnis werfen, wenn er sich nicht bereiterklärt, selbst der Armee beizutreten. Conan entscheidet sich für das Letztere.

Da bleiben doch ein paar Fragen offen: Warum wird Conan mit jedem Gegner, auch mit Scharen von Feinden fertig, nur am Ende mit den Soldaten nicht? Verständlicher hätte ich gefunden, wenn Conan sich selbst entschieden hätte, Söldner zu werden, weil er das Geld braucht. Warum hat der Zauberer, der übrigens Eithriall heißt, sich in zwei Körper geteilt? Warum ist er nicht in der Lage, sich ohne Hilfe von Conan wieder zu vervollständigen? Es sieht so aus, als könne er nicht viel mehr, als sich zu teilen. Auch das Verhalten von Conan ist merkwürdig: Warum fühlt er sich Ormraxes so verpflichtet? Der hat ihm nicht einmal das Leben gerettet, sondern ihn nur dorthin geführt, wo der wilde Mob ihn erstmal nicht findet. Warum bleibt er bei seinem Versprechen, ohne überhaupt zu wissen, was er tun soll? Der Schluß mutet etwas ironisch an, denn Conan will sich eigentlich nur befreien, unterbricht aber aus Versehen das magische Ritual und kommt so letztlich besser aus der Geschichte heraus, als anzunehmen war (von seiner Zwangsrekrutierung mal abgesehen). Mir kamen selbst die meisten Dr.-Strange-Geschichten folgerichtiger vor.

Das Cover ist vermutlich vorab gezeichnet worden (Coverkünstler ist seit einiger Zeit Gil Kane). Man sieht nur, daß es Conan mit einem maskierten Zauberer zu tun bekommt, sonst hat das Motiv mit der Story nicht viel zu tun. Der Titel, "Zwei gegen Turan", stimmt übrigens auch nicht. Die Episode ist wieder gut gezeichnet, und sie liest sich auch spannend. Letztlich ist sie aber nicht viel mehr als ein Übergang zu Conans Armeezeit. Allerdings ist die nach einer Schlacht schon wieder beendet (ich habe schon mal vorgeblättert).
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