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Alt 22.11.2021, 01:21   #28  
Max schwalbe
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Zitat:
Zitat von Nafi ibn Azraq Beitrag anzeigen
So hab ich das auch verstanden: die Ahnen wachsen in der Erinnerung ins Unermessliche.
... was wiederum eine sehr schöne Darstellung einer Haltung ist, der man in der Realität durchaus begegnet

Zitat:
Zitat von Nafi ibn Azraq Beitrag anzeigen
Ich vermute fast, dass das Interesse vieler junger Leser für diese technische Apparate zu einer dauerhaften Faszination und manchem Berufswunsch geführt hat. Für mich steht und fällt das Mosaik auch mit solchen Hintergründen, die den Plot nicht bestimmen, aber das richtige Ambiente liefern.
Das finde ich auch. Diese unaufdringliche, aber dennoch präsente Vermittlung von Technik und Wissen war damals sehr gelungen.

Glücklicherweise las ich die Serie nicht, wie Nante, im Alter von 17 Jahren das erste mal. Wer weiß was ich sonst jetzt für einen Beigeschmack damit noch herumtrüge. Für mich ist es, chronologisch gesehen, für längere Zeit die letzte Serie mit Top-Bewertung. Hatte die Serie erst vor einigen Wochen wieder gelesen.

Viel wurde ja schon an Gründen dafür genannt, woher der positive Eindruck kommt.

Die Tollpatschigkeit Alexanders drohte anfangs tatsächlich etwas nervig zu werden, das änderte sich aber recht schnell. Auch seine Erfindungen erschienen mir nicht zu inflationär, und im großen Bogen betrachtet ist es toll, dass er final mit dem U-Boot ja noch einen echten Erfolg damit haben würde. Das gefällt mir von der take-home-message sehr gut: Es lohnt sich am Ende doch, seinen Weg selbst zu gehen anstatt sich an irgendwas anzupassen, selbst wenn man damit Rückschläge erlebt. Entscheidend ist es, sich treu zu bleiben und dabei Wille und Lernfähigkeit zu besitzen. Für DDR-Verhältnisse wieder mal ein erstaunliches Porträt. Wie oft wurde doch in Film & Medien auf Individualisten und Selbstständigen herumgehackt...

Formal fehlt erstmalig bei den Abrafaxen der "Spaßmacher", allerdings kann man Alexander schon in gewisser Weise als einen (sehr gelungenen) Ersatz dafür sehen.

Zwei kleine Mängel hat aber, wie kann es anders sein, auch diese Serie (was aber nichts an der Note 1 ändert aus meiner Sicht):

1)
Nach dem fulminanten Höhenflug der Hefte 10/84-3/85, rutschen Dynamik und Spannung danach etwas arg weit ab. Vor allem in Heft 5/85 wird die Story in einer Weise in die Länge gezogen, wie man das eigentlich nur aus neueren Mosaik-Heften kennt. Danach steigert sich die Serie aber schnell wieder. Ein echter Mangel ist das eigentlich nicht, denn es passt irgendwie auch, dass dadurch der öde Eindruck der Sklavenarbeit zum greifen nahe wird.

2)
Roxane fand ich zuerst auch toll, weil hach so hübsch gezeichnet und so. Eigentlich aber ist sie vermutlich die einzige Hauptfigur, die man als etwas verunglückt bezeichnen muss. Dass sie als unerklärlich passiv-nachgiebige Frau daherkommt, passt nicht zu ihrer Rolle als Herrscherin über ein Amazonenreich. Es ist zwar stimmig, dass nicht alle dortigen Frauen klischeehaft wie Kampflesben aussehen, und Königin Roxane von der Beraterin Uttara beeinflusst wird. Doch wenigstens ein Minimum staatstragender Attitüde hätte Roxane trotz allem ausstrahlen können/müssen, um glaubhaft zu wirken. Vor allem mit ihrer Liebe zu Alexander hätte sie taffer umgehen können, Glaube an eine Weissagung hin oder her! Ihr Selbstverständnis als Amazone, dass sich der Mann ihr unterzuordnen habe, wird nicht einmal ansatzweise erkennbar. Eine Fatima hätte dort besser auf den Thron gepasst, aber die wurde ja beinahe krampfhaft aus der Handlung herausgekegelt.
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