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Alt 09.11.2021, 12:51   #361  
Vartox
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Zitat von ManicPreacher Beitrag anzeigen


Direkt im Anschluss habe ich dann Doomsday Clock gelesen und sorry, wenn es eine Verneigung vor Watchmen ist, zu versuchen, die einzelnen Elemente zu kopieren, dabei aber wie eine schlechte Kopie zu wirken, dann hätte Johns es m.M.n. wirklich lassen sollen. Vieles in den ersten Kapiteln wirkt einfach viel zu bemüht und offensichtlich. Erst, als die Handlung dauerhaft ins DCU überwechselt und der Fokus auf Manhattens Handeln in Bezug auf Superman wechselt, gewinnt Doomsday Clock endlich eine eigene Sprache und Eigenständigkeit, die ich bei aller Verehrung direkt von Beginn an erwartet hätte.
Für mich blieb am Ende die Erkenntnis, dass Johns die Figuren des DCU liebt und ihnen Denkmale setzen möchte, dabei aber (wie schon häufiger) einfach zu gerne bekannte Dinge erneut nutzt und sie in seine Erzählung einbettet. Das kann man alles gut finden, mir hat es nicht gefallen. Gerade in Bezug auf Doomsday Clock ist mir klargeworden, wie sehr Johns dem großen visionären Vorbild einfach hinterherhechelt, ohne auch nur ansatzweise in diese Region vorzustoßen.
Aber wie gesagt, das ist nur meine Empfindung zu diesem Thema
Ich kann dir absolut folgen und verstehe deine Sichtweise. Ich finde aber das man an Meisterwerken, nicht nochmal Hand anlegen sollte.
Genau das macht hier Geoff Johns. Er lässt Watchmen weitestgehend unberührt und verfrachtet die Folgen daraus auf seine Weise in das DCU.
Ich sehe darin weniger einen Versuch den Watchmen etwas neues hinzuzuführen, oder etwas vergleichbares wie Alan Moore damals zu machen. Geoff Johns schreibt hier eindeutig nur eine DC Geschichte und verneigt sich vor Moore's Watchmen in dem er es so belässt wie es ist. Eben ein Meisterwerk das für sich steht.
Doomsday Glock ist vielmehr eine Huldigung an Superman, ohne ihn gäbe es das DCU nicht und damit auch die Watchmen. Er ist der Ursprung, er brachte das ganze Ding zum Laufen.
Dies erzählt Johns anhand der Watchmen und DC Figuren und aus diesen Grund ist es für mich eines der besten Superhelden Comics der letzten Jahre.

Sicher kann man es so sehen, dass Johns hier die Watchmen nur als Effekthascherei benutzt und zum Teil stimmt das auch. Aber wenn ich das Ende von Doomsday Glock sehe und nicht nur auf der Watchmen Schiene wandle, dann erkenne ich das Johns das beste des DCU nahm und damit eine Story schrieb um ihren Ursprung zu ehren.
Ich glaube sogar das Moore von allen möglichen Watchmen Fortsetzungen diese Interpretation noch am ehesten gelten lassen würde. Ich kann da nur an sein Supreme erinnern. Was wiederum eine Verneigung vor dem klassischen Superman ist.
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