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Alt 09.10.2021, 19:33   #7658  
God_W.
Captain Rezi
 
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Danach gab es über die Woche verteilt die Snyder Trilogie in den jeweils längsten Fassungen. (Auf Blu)

Man of Steel fand ich damals nur so durchschnittlich und deshalb habe ich den auch schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen. Jetzt beim Re-Watch hat der mir überraschend gut gefallen. Der Start auf Krypton ist schon mal mächtig episch, hatte ich so gar nicht mehr in Erinnerung, auch Russel Crowe nutzt seine wenige Screentime um seinem Charakter ordentlich Tiefe und Stärke zu verleihen. Zod ist ein charismatischer Bösewicht und von Michael Shannen perfekt verkörpert. Apropos perfekte Besetzung, Diane Lane und Kevin Costner - Traumhaft. Dennoch hat der Film, gerade zum Finale hin, so seine Längen, da wird die Prügelei zu sehr zelebriert wie ich finde. Clark quasi nicht als Bürohengst zu zeigen war ein kluger Schachzug, denn zum einen kann das niemand so charmant tölpelhaft rüberbringen wie Christopher Reeve und andererseits kauft man das der "Maschine" Henry Cavill auch einfach nicht ab. Insgesamt ein toller Superheldenstreifen mit leichten Timing-Problemen.
8/10

Batman vs. Superman - Dawn of Justice
Von dem Streifen war ich damals ganz schön enttäuscht und auch etwas verwirrt, das war ziemlich holprig, die Charakterausarbeitung war irgendwie unrund, die Visions- oder Traumsequenzen hab ich nicht kapiert, und dass die beiden einfach aufeinander losgehen statt einfach erstmal miteinander zu reden ist so ein typisch doofes Cross-Over-Problem. Klar, Schauwerte und teils gute Schauspieler gab es trotzdem, dennoch war ich da eher so bei 6/10. Der Director's Cut ist wirklich die einzige Version, in der man den Streifen schauen sollte, denn das verbessert ihn doch ungemein und gerade im Zusammenspiel mit der nachfolgenden Justice League werden für mich nahezu alle Kritikpunkte ausgemerzt. Einzig das bescheuerte Cross-Over-Wir -Reden-Nicht-Sondern-Kloppen-Problem lässt sich nicht wegdiskutieren. Jesse Eisenberg gibt ebenfalls alles, kann aber irgendwo zwischen dem Hackman-Luthor und dem Ledger-Joker nicht ganz so glänzen, wie er es vielleicht verdient hätte. Ansonsten ein mächtiger Film, der nebenbei noch eine wunderbare Gal Gadot herausragend einführt.
8,5/10

Über die Entstehung des Snyder Cuts zur Justice League wurde glaub ich schon an einer Millionen Stellen alles gesagt, schenke ich mir also. Ich persönlich fand die sogenannte "Josstice League" gar nicht übel. Klar hat die vom Ton nicht wirklich zu den anderen beiden Filmen gepasst, da war zu viel Marvel-Humor mit doofen Sprüchen drin, kann man lustig finden, muss man nicht, und für diese Fülle von Helden und Bösewichten war einfach viel zu wenig Zeit vorhanden. So verflog diese zwar kurzweilig wie im Fluge, man hatte aber auch stets das Gefühl etwas verpasst, und die Hälfte der Personen nicht richtig kennengelernt zu haben. Justice League - Snyder Cut macht nun nahezu alles richtig und schafft ein wahrhaft breit angelegtes, wuchtig-fulminantes Epos voller faszinierender Charaktere. Todernst und dramatisch, fast schon an altgriechische Tragödien erinnernd, breitet Snyder eine alles umspannende Szenerie maximaler Bedrohung aus, und führt die Pro- und Antagonisten in einem eng gewebten Netz zusammen, lässt dabei aber wirklich jedem Raum genug um seine eigene, erzählenswerte Geschichte zu entfalten. Ja, manchem wird das zu ausufernd sein, ich liebe es. Einfach episch.
9/10
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