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Alt 01.10.2021, 21:19   #37  
Nafi ibn Azraq
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Zitat von Peter L. Opmann Beitrag anzeigen
Ich würde aber gern mal von einem gelernten DDR-Bürger hören, was für ihn das Tolle an "Mosaik" ist. Anscheinend wird das Heft ja nicht nur deshalb geliebt, weil es quasi das einzige war, was es gab (abgesehen von "Frösi" und ein paar anderen Randphänomenen). Ich kann die Mühe, die in den Comics steckt, schon anerkennen, finde das Ganze aber - wie schon erwähnt - zu pädagogisch. Wie sehen das die Fans?
Wo soll ich (als ehemaliges DDR-Kind) anfangen? Ich mag erstmal den Zeichenstil, der detailliert und etwas kindlich ist; die ganzen Superhelden und auch Eisenherz sind mir alle zu ernst und düster. Das Leben ist lustig und das spiegelt sich eben im Mosaik wieder. Dann die detaillierten Hintergründe, die ein wirkliches Gefühl für die Szenerie geben, gerade in Gegenden, die nicht von allen Comics abgegrast werden (Dalmatien, Konstantinopel, Indien).
Die Abwesenheit von zu viel Gewalt und nackter Haut. Das stößt mich leider von vielen historischen Graphic Novels heute ab. Aber viele scheinen ja auf Gore zu stehen.
Und dann sind da zweimal * drei sympathische Kerlchen, die ohne innere Zerrissenheit die Weltgeschichte durchstreifen.
Ach so, die pädagogische Absicht schreckt mich nicht ab, im Gegenteil, ich lerne gerne etwas und bekomme auch gerne etwas erzählt, wenn's nicht mit dem Nürnberger Trichter ist. Ich finde sowieso, Wissen über Geschichten zu vermitteln ist eine der ältesten und wirkungsvollsten Kulturtechniken. Über (gute) historische Romane habe ich sehr viel gelernt.
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