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Alt 13.09.2021, 15:11   #534  
Heatwave19
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Da ich am Wochenende mit kräftiger Erkältung flachlag, gibt diesmal einen ganzen Schwung an Rezensionen.

Fairest #4 - Die Schönsten im ganzen Land
US-Fairest: In All the Land Graphic Novel

Ein Mörder geht um und scheint es besonders auf die schönsten Damen (u.a. Rose Red, Snow White, Bo Peep, Bellflower, Briar Rose, Beauty, Snow Queen, die Page Schwestern, die Blue Fairy) der Gemeinschaft abgesehen zu haben. Ein neuer Fall für Cinderella...
Starker Band mit tatsächlich für die Hauptserie wichtigen Ereignissen. Cinderella ist eh eine meiner Lieblingsfiguren, dazu gibt es mit Dornröschens Auto, und den potentiellen Opfern unzählige Verbindungen zu den Vorgängerbänden im Fables Cosmos. Der Täter ist dann auch mehr als logisch und ebenfalls ein bekanntes Gesicht, überraschend war die Konsequenz der Erzählung, denn u.a. die Blue Fairy, Ali Baba und Frau Totenkinders Partner bleiben tot, was neben der Rückkehr des Verwaltungsbüros direkte Auswirkungen auf die Hauptserie hat. Hätte man vielleicht statt dem unsäglichen Wolves of the Heartland mit in die Kompendien aufnehmen sollen.

Fables #23 - Camelot
US-Fables #130-140

Der Band beginnt mit einer Einzelstory um die ehemaligen Holzsoldaten Rodney, June und ihre Tochter Junebug, die sich im neuen Fablestown in New York, ehemals Mr. Darks Schloss einleben müssen. Gerade diese Einzelstorys mit Nebencharakteren mag ich ja, da Willingham hier oft etwas Neues heruaskitzeln kann. So auch hier mit Junebug im Zentrum, die einem sehr sympathisch wird.
Anschließen findet Rose Red als Agentin der Hoffnung endlich ihre Mission und setzt nun alles in Bewegung, um den Camelot Mythos auferstehen zu lassen, was sie auf Konfrontationskurs mit ihrer Schwester führt. Der Hexenzirkel versucht derweil Bigby wieder zusammenzusetzen, mit wenig Erfolg. Gefiel mir wieder deutlich besser als der letzte Band und adressiert auch einige meiner Kritikpunkte zufriedenstellend. Miss Spratt intrigiert weiter und scheint einen eigen Plan zu haben, während Rose ihr Camelot aufbaut, inklusive Schloss und Ritter der Tafelrunde, die aus Individuen zusammengestellt werden, die eine zweite Chance brauchen. Der Konflikt zwischen Rose und Snow fühlt sich realistisch an, da beide Seiten nachvollziehbar sind: Rose sieht es als ihre Aufgabe an, zweite Chancen zu verteilen, was ihre Gnade gegenüber Brandish erklärt, Snow will verständlicherweise, dass er hingerichtet wird nach seinen Drohungen insbesondere gegenüber ihren Kindern. Das Highlight war für mich aber tatsächlich der Einschub um Bigby im Afterlife, insbesondere das Zusammentreffen mit Blue und Darien.
Der abschließende Zweiteiler um die Band war dann nicht so meins, hat mich eher gelangweilt, trotz Beteiligung von Briar Rose und dem gestiefelten Kater fühlt es sich doch sehr wie ein belangloser Filler an.

Jack of Fables #9 – Das Ende
US-Jack of Fables #46-50

Jack ist weiterhin ein Drache und ist von dem zunehmend ungehaltenen Pathetic Fellacy abhängig, der ihn mit Nahrung versorgt. Derweil nähern sich verschiedene Parteien seinem Standort, die alle eine Rechnung mit ihm offen haben, u.a. die Page Schwestern, Jack Frost, Wicked John und die ehemaligen Bewohner der Golden Boughs Retirement Community...
Hm, am Anfang hats mir ganz gut gefallen, da man hier alle relevanten Figuren der Serie nochmal zusammenbringt, die finale Konfrontation mit dem tödlichen Gemetzel war mir dann aber zu billig und unbefriedigend. Besonders bei Figuren, die ich mochte, wie Jack Frost, hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht. Dass sein Vater davonkommt war dann aber wieder sehr passend für den Charakter. Insgesamt empfinde ich die Serie als sehr überflüssig, da hätte man gerne einen anderen Charakter in den Fokus nehmen können, keine Empfehlung von mir.

Fairest #5 - Von Menschen und Mäusen
US-Fairest #21-26

Cinderella hat eine neue Mission und muss sich um eine Mischrasse aus Ratte und Mensch kümmern, die wichtige Fables angreift. Die erste Spur führt zu ihrer guten Fee...
Grundsätzlich unterhaltsam und eine Fortsetzung des ersten Cinderella Bandes von Andreyko. Leider schleichen sich einige Ungenauigkeiten und Probleme mit der Continuity ein, dazu wird es vor allem gegen Ende sehr gehetzt. Die Idee zur Herkunft der Ratten ist gut, die Auflösung dann aber etwas zu vorhersehbar. Für den Gesamtzusammenhang tut der Band auch nichts.

Fables #25 – Glücklich bis an ihr Ende
US-Fables #141-149

Der Konflikt zwischen Rose und Snow spitzt sich immer mehr zu, während der unvollständige Bigby in New York Amok läuft. Dazu verlassen immer mehr Fables Stadt und Farm in Richtung Heimatland...
Das war mir insgesamt zu gehetzt, dazu unterbrechen die kurzen Geschichten mit den letzten Abenteuern der verschiedenen Charaktere den Lesefluss, hätte man lieber am Ende des Bandes gebündelt bringen sollen. Der Konflikt zwischen Snow und Rose bleibt weiter glaubhaft, der Einblick in die Vergangenheit ihrer Mutter offenbart weitere, interessante Aspekte der Auseinandersetzung. Der Tod von Ozma und Beast, sowie das für beide tödliche Duell von Cinderella und Frau Totenkinder wirken zu konstruiert, besonders mit Totenkinder/Bellflower wusste Willingham aber ja nach Band #17 eh nichts mehr anzufangen, somit hätte man sie auch im Exil belassen können.

Fairest #6 - Der Schrei nach Zauberei
US-Fairest #27-33

Nachdem Reynard mit seiner Mitgliedschaft bei den Rittern der Tafelrunde und seiner Fähigkeit, sich in einen Menschen zu verwandeln, angibt und damit die Farmbewohner aufwiegelt, die immer noch nicht die damals durch Prince Charming versprochenen Zauber erhalten haben, landet er durch Zufall in den Armen einer jungen Frau...
Sehr starker Band der mit beiden Teilen der zweigeteilten Handlung überzeugen kann. Reynards Abenteuer, das am Ende mit Frau und Kind endet, ist ein schöner Abschluss für seinen Charakterark, freut mich sehr, dass er hier nochmal in den Fokus tritt. Der Plotpunkt um die nichtmenschlichen Farmbewohner und ihre versprochene Verwandlung wird zu einem launigen Kriminalfall, als eine Lotterie für fünf zur Verfügung gestellte Zauber ausgerichtet wird. Hier treten verschiedene Farmbewohner in den Fokus, die bisher wenig Hintergrund hatten, was tatsächlich Mehrwert bietet. Dass Buckingham neben seinen tollen Zeichnungen aus so gut schreiben kann, hätte ich nicht erwartet. Den Abschluss des Bandes und der Serie bildet eine Rückblende für Goldlöckchen und schließt die Lücke zwischen ihrem Auftritt in der Hauptserie und Fairest #4, ganz nett, aber nicht unbedingt notwendig. Insgesamt eine tolle und oftmals für die Gesamterzählung relevante Serie, würde ich als Ergänzung zur Hauptserie empfehlen, besonders Band #1, #4 und #6.

Fables #26 – Lebewohl
US-Fables #150

Der Konflikt zwischen Snow und Red kommt zum epischen Abschluss, während Fabletown zusammenbricht...
Nach der holprigen Einleitung des Vorgängerbandes gelingt Willingham glücklicherweise die Kurve für einen runden Abschluss. Dass Red zur Vernunft kommt und die beiden Schwestern das Problem mit einem Gespräch lösen, ist in meinen Augen die einzig richtige Auflösung des Konfliktes, zumal sie damit auch den Familienfluch durchbrechen. Sehr gut gefiel mir auch, dass es nach der Auflüsung des Hauptplots viele verschiedene kleine Geschichten zu einzelnen Charakteren gibt, die ihre Zeit nach dem Ende von Fabletown beleuchten. Zugegebenermaße kommen einem Ghost, Blossom und Conner trotzdem ein bisschen vernachlässigt vor, was ihre Prophezeihungen betrifft, mangels Platz ist das hier dargebotene dann aber wohl die beste Lösung. Der Abschluss mit dem Familientreffen der Wölfe hat dann genau den richtigen, bittersüßen Ton und lässt einen mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Insgesamt eine fantastische Serie, auch wenn der ein oder andere Band (#14,#22 und #25) das Niveau nicht über 150 Ausgaben halten konnte. Bin nun gespannt auf Everafter, von dem ich noch gar nichts gelesen habe.
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