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Alt 24.08.2021, 08:29   #66  
LaLe
Dr. Znegilletnirepus
 
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Witzbold 1-6





Mit "Das erste Comic-Heft für Kinder & Erwachsene" wurde Witzbold Anfang der 80er vom Volksverlag angepriesen. Die von Gotlib gezeichneten und getexteten Geschichten um den Hund Gai-Luron (dt.: Witzbold, korrekt übersetzt hieße es wohl fröhlicher Lebemann) schildern kurze Episoden aus dem Leben eines eher trägen Hundes und der Figuren um ihn herum, allen voran der Fuchs Jojo, Babsi, Nobbie und Papa Baltasar. Ab und an laufen auch Figuren wie Pif oder Piffi (Glub, glub) durchs Bild. Die Yps-Leser wissen Bescheid.

Ich hatte mich auf etwas in der Art von Calvin und Hobbes gefreut, wurde aber sehr schnell ernüchtert. Ich fand die Geschichten überwiegend sehr anstrengend und nervig und ich kann mich jetzt nicht erinnern, dass mir auch nur einmal ein Grinsen im Gesicht stand. Die Geschichten waren ähnlich träge und öde wie die Hauptfigur und wenn einmal kräftig überzogen wurde - wie in der Nummer zum 1. April - dann war das, dann fand ich das einfach nur schlecht. Wem diese Figur nichts sagt (so wie mir vorher), der kann mit der Referenz Droopy vielleicht etwas anfangen.

Mit der Zeit gibt es dann so etwas wie Running - nennen wir es mal so - Gags wie den Leserbriefschreiber Hans-Peter Wühl und Witzoban, den Helden des Dschungels. Aber auch diese Nummern bringen insofern keine Abwechslung als es Gotlib immer wieder aufs neue schafft, einen Zweiseiter wie eine nicht enden wollende Tortur erscheinen zu lassen. In Ergänzung der Aussage von Jojo und Witzbold: "Als Schlußwort sagen wir unserem Hans-Peter, daß er aufhören soll, so idiotische Fragen zu stellen!!!" möchte ich anmerken, dass dies gleichfalls für idiotische Antworten gilt.

Realsatire (oder entgeht mir aufgrund des Grades meiner Genervtheit die Selbstironie?) ist dann die Einleitung des zweiten Heftes.
Zitat:
Wir haben gehört, daß das erste Heft reißenden Absatz gefunden hat. Naja kein Wunder, nach der Flut von dümmlichen Comics, mit der die Kinder und Jugendlichen in den letzten Jahren überflutet wurden, ist nun endlich mal ein Magazin auf dem Markt, das lustig, locker und geistreich ist.
Muss man nicht so sehen.

Witzbold ist Holzhammerhumor der 60er in der Hardcorevariante und dass Goscinny in Pilote nicht alles bringen wollte was Gotlib zu Papier brachte (k. A. ob das jetzt den Witzbold betraf oder andere Sachen), kann ich nachvollziehen. Was die Lektüre im Vergleich zu beispielsweise Valentin halbwegs erträglich machte aber auch nicht immer half, ist der Umstand, dass sich die Geschichten auf jeweils zwei Seiten beschränken. Als Klolektüre mag ich mir das in überschaubaren Dosen geben aber länger am Stück gelesen stellt sich kein echtes Vergnügen ein.

Geschafft habe ich drei Ausgaben. Ich wäre bereit das komplette Paket abzugeben. Vielleicht an die älteren Herren hier.

Geändert von LaLe (15.11.2021 um 15:38 Uhr)
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