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Alt 18.08.2021, 10:26   #20  
Max schwalbe
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Beiträge: 141
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Zitat von kiro Beitrag anzeigen
Und was die Französische Revolution angeht: Laut Karl Popper sind Schritt-für-Schritt-Reformen in jedem Fall einer Revolution vorzuziehen, da bei Fehlentwicklungen schnell Kurskorrekturen vorgenommen werden können. Bei einer Revolution können Fehlentwicklungen möglicherweise nicht rückgängig gemacht werden. Außerdem besteht die Gefahr von Kollateralschäden. Diese gab es ja bei der Französischen Revolution mehr als genug. Man denke nur an die Unmenge an Guillotinierten unter der Jakobinerherrschaft.
Das ist die pessimistische Sichtweise. Die optimistische lautet: Wo gehobelt wird, fallen Späne Die Wahrheit liegt vrmtl. irgendwo dazwischen: Die spekulative Frage wäre, ob es die preußischen Reformen gegeben hätte, wenn es kein französ. Revolutionsereignis gegeben hätte. Hier bin ich nämlich pessimistisch, ich fürchte nein. Ebenso gehe ich davon aus, dass der Manchester-Kapitalismus ohne die revolutionären Kräfte des damals aufkeimenden Kommunismus nicht überwunden worden wäre (sofern er nicht sowieso an seinen inneren Krisen zugrundeginge). Auch das, was man Bismarck positiv zuschreibt (Sozial- und Rentenversicherung) wäre sicherlich nicht ohne revolutionären Druck aus dieser Richtung zustandegekommen. Hätte da jemand einfach nur "Reformen" gefordert, wäre nichts passiert, davon bin ich überzeugt. Andererseits hatte Lenin bei der Revolution im Zaren-Russland eindeutig ein paar Grashalme zu viel abgeknickt... und jetzt können wir noch die Feministinnen hinzuholen, die in diesem revolutionären Terminator-Modus ein spezifisches Männerproblem sehen.... Menstruationsneid oder sowas.

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Zitat von Nafi ibn Azraq Beitrag anzeigen
Das ist mal eine spannende Idee, eine Neuauflage der Erfinderserie, mit anderen Schwerpunkten.
Z.b. die Erfindung der Helikoptereltern

Zitat:
Zitat von Nafi ibn Azraq Beitrag anzeigen
Sind die Digedags und ihre Begeisterung für die Dampfmaschine damit schon ein Relikt des vergangenen Jahrhunderts? Haben die Maschinenstürmer aus Heft 71 (Lord Groggy ist dagegen) und 75 (Aufstand in den Anden) letztlich unbewusst recht behalten, als sie gegen die Einführung der Dampfmaschine vorgegangen sind?
Nein, denn diese Annahme würde zu grundsätzlicher Fortschrittskritik führen. Die Dampfkraft hatte auch den Manchester-Kapitalismus heraufbeschworen (oder zumindest dramatisiert) - das soziale Problem wurde (teilweise) gelöst bzw, ist bekannt, wie es gelöst werden könnte. Genauso ist das CO2-Problem lösbar, und zwar nicht (nur) durch Verringerung der Emissionen. In der gegenwärtigen Debatte wird selten darauf hingewiesen, dass CO2 die Lebensgrundlage/Nahrung für Pflanzen ist (und somit sogar ein vielversprechendes Substrat für Nutzung von Solarenergie ist, da die Pflanzen die Energie aus Licht beziehen). Hier eröffnen sich Lösungswege, die erstaunlich selten diskutiert, geschweige denn finanziell gefördert werden. Genau genommen stammt nahezu alle Biomasse aus CO2, weil das die primäre Kohlenstoffbasis der biologischen Welt ist (Die Atmosphäre von Venus und Mars besteht, weil sich keine Biomasse entwickelte, bis heute zu >95% aus CO2). Wenn sich der CO2-Gehalt der Luft erhöht und dies negative Auswirkungen hat, muss der Kreislauf wieder stärker zugunsten der Biomasse verschoben werden. Eigentlich völlig profan. Das Thema war zu Zeiten der Digedags nicht relevant, weil damals noch kein Temperaturanstieg der Erdatmosphäre festzustellen war (aber klar, man hätte diese Entwicklung bei Verbrennung so vieler fossiler Rohstoffe und gleichzeitig massiver Waldabholzung vorhersehen können...leider war es damals im Osten wichtiger, dem klimaschädlichen Industriewachstum des Westens so gut wie möglich hinterherzulaufen, weil das nun mal Gegenstand/Gradmesser des Wettlaufs der Systeme war.).

Geändert von Max schwalbe (18.08.2021 um 11:49 Uhr)
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