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Alt 14.08.2021, 12:53   #63  
SilverBlade
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Land in Sicht - das mittlerweile siebzehnte Heft der Ozeanien-Serie. Noch sieben Hefte - was erzählt man da? Also doch kein Land in Sicht - jetzt ein inhaltliches Feuerwerk in sieben Heften abbrennen - da würde man sich auch irgendwie veralbert vorkommen. Aber schön wäre es schon.

Was mir am Heft aufgefallen ist - ich erwähne nicht weiter, das Califax Nichtschwimmer ist, ich werde mir auch nicht die Mühe machen, genau zu erläutern, warum diese Verhandlung im Heft, eine reine Farce ist und mit der historischen Realität nichts zu tun hat. Auch die inflationär sprechenden Tiere braucht man nicht mehr zu kommentieren, genauso wenig wie die Delfine, die Pitipak und Califax dann tragen und die schon in Heft eins oder zwei Pitipak nach Hause hätten bringen können. Auch die vielen Deus ex machina Momente kann man mit dem Mantel des Schweigens bedecken - einfach eine schlechte Art eine Geschichte zu erzählen.

Doch nun zu dem, was wirklich auffällt und wo man sich fragt - liest das Heft irgendwer Korrektur? Guckt man, ob Bilder und Texte im Einklang zueinander stehen?

Seite 36: Der Kreuzer "Seeschwalbe" dümpelt antriebslos in den Wellen, heißt es da. Beinahe die gesamte, bislang uns zeichnerisch sichtbar gemachte Besatzung (immer noch erschreckend wenige) ist bei der Verhandlung zugegen.

Seite 42:
Während in der Messe weiter verhandelt wird, steht ein Matrose einsam im Ausguck.

WICHTIG: Hinter ihm quillt gewaltiger Rauch aus dem Schornstein. Auch im unteren Bild quillt der Rauch aus dem Schornstein - der Kreuzer dümpelt aber, wie wir gelernt haben, antriebloslos dahin. Die Kessel sind also NICHT beheizt, werden aber so gezeichnet. Toll auch was für eine laute Stimme der Ausguck hat, dass man ihn sogar bei der Verhandlung im Schiffsinneren hören kann. Normalerweise ginge die Verhandlung weiter und nicht alle würden an Deck stürmen. Oben an Deck gäbe es genug Offiziere und Matrosen, die das Problem lösen könnten. Eigentlich, wenn man mehr gezeichnet hätte.

Seite 44: Hier rächt sich die geringe Besatzung erneut - so ein Rettungsboot befehligt der Kapitän natürlich nicht selbst, dafür hat er, ihm unterstehende Offiziere. Und auch ein Heizer gehört nicht zur Rudermannschaft eines Beibootes. Der ist fürs Heizen an Bord, nicht fürs Rudern. Und der Kaleu - da die Verhandlung immer noch nicht abgeschlossen ist, wäre noch in Gewahrsam gewesen und in seiner Kajüte unter Arrest - noch ein Grund warum der Kapitän das Kommando nicht hätte an den Kaleu übergeben dürfen und können.

Seite 46: Die Frage des Kaleus ist berechtigt - warum ist niemand am Geschütz? Es sind ja nur drei zum Rudern im Boot - selbst bei der geringen Besatzung die man uns hier aufzeichnet, hätten die Geschütze bemannt sein müssen. Bei voller Besatzung sowieso.

Seite 47: Man beachte den Schornstein, aus dem hier kein Rauch kommt. Kessel aus, Kessel an, Kessel aus. Und natürlich schießt der Steuermann nicht - er ist ja nicht Bordschütze oder Kanonier, sondern er müsste am Steuerruder sein - wer steht da eigentlich? Gerade als das Schiff vor sich hindümpelte und alle jemals gezeichneten
Matrosen bei der Verhandlung anwesend waren und der Ausguck ja von da oben nicht steuern konnte? Außerdem hätte der Kaleu natürlich nicht mehr seine Waffe haben dürfen, wenn es eine reguläre Verhandlung gewesen wäre, hätte man ihm die abgenommen.

Seite 48: Eigentlich wäre der Kaleu wie erwähnt in Gewahrsam.

Seite 49: Pitipak der Walrufer - wie absurd das doch alles ist - hat Pitipak den Kopf unter Wasser gehalten und gerufen? Oder mittels telepathischer Hirnströme? Ja, ja, es gibt halt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als uns unsere Schulweisheit lehrt.

Seite 50: Diese Handlung hätte normalerweise so nicht stattfinden können, man erinnert sich, der Kaleu wäre gar nicht an Deck, hätte gar keine Waffe, gar keine Befehlsgewalt.

Seite 51: Der Kessel wird angeheizt - also war er vorab nicht geheizt - es hätte also nie Dampf aus dem Schornstein kommen können.

Früher waren interessantere Leserbriefe - einige waren direkt - zum Niederknien. Das Mosaik hat seit vielen Jahren neue Leser dadurch gewonnen, dass die Eltern ihren Kindern aus den Heften vorgelesen haben, Inhalte erklärt und große Begeisterung für das Heft vermittelt haben. Ob es wirklich so sein wird, wenn die Eltern nicht mehr vorlesen, weil die Geschichten einfach zu albern und zu "kindisch" geworden sind und sie keine Begeisterung mehr vermitteln, dass die Kinder von alleine das Mosaik für sich finden und entdecken und dann irgendwann ihr Taschengeld dafür ausgeben? Denn vermutlich kaufen es die Eltern eher für die Kinder und was passiert, wenn die Eltern nicht mehr vom Mosaik überzeugt sind?

In diesem Sinne bitte mehr Dampf auf den Kessel der Handlung - und nicht dauernd den Kessel kalt lassen und in den Wellen dümpeln.

Vermutlich werden wir die nächsten sieben Hefte mit Aussteigern, Malern etc. verbringen, die ja immer wieder mal in den zurückliegenden Mittelteilen angedeutet wurden.

Am 25. August 2021 wissen wir alle mehr, einige auch schon früher.

Geändert von SilverBlade (14.08.2021 um 12:58 Uhr)
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