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Alt 02.08.2021, 15:25   #17  
Max schwalbe
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Ich schließe mich zunächst der bereits geäußerten Meinung an, dass zumindest die Spanien-Hefte (also die ersten fünf) sehr gelungen sind (@Nante: Ich sehe in "Mallorca" eine gekonnte Kritik an der damals fehlenden Reisefreiheit, schade dass du dich damals als Leser davon verarscht gefühlt hast! Da sollte doch jemand ganz anderes aufs Korn genommen werden...).

Zu der Serie hatte ich mir vor einigen Jahren mal ein paar Notizen beim lesen gemacht, sehr hilfreich für die jetzige Rezension Denn eines vorweg - sie hatte mich nicht so mitgerissen, dass ich sie gleich wieder lesen würde Was vor allem ab Heft 6 negativ auffällt: Ich bin ja sonst ein großer Fan großer Panels, die richtig schön Stimmung und Details vermitteln. In dieser Serie allerdings, nimmt die Größe streckenweise derart überhand, dass die zusammenhängende Dynamik flöten geht. Zumal einige Panels nicht wirklich detailtiefer gezeichnet sind, sondern eher schlicht wie vergrößert abgedruckt wirken. Das war in den Jahren zuvor nicht so. Mit 42 Panels in Heft 6 wird denn auch ein neuer Tiefstand-Rekord erreicht.

Mit der Überfahrt/Ankunft in Afrika hat die Handlung kurze Zeit einen Durchhänger, doch schon in Heft 7 bringt der Don wieder Schwung herein. Noch einmal "hängts" in Heft 10 - die verbotene Stadt an sich ein spannender Schauplatz, jedoch nehmen Verfransungen in Details und unnötig übergroße Panels auch hier irgendwie die Spannung raus. Das zieht sich auch noch weiter in Heft 11 rein. Das Ende der Serie konnte mich nur mittelmäßig "einfangen", denn nach dem Auffinden des Schatzes fehlt der (immerhin schlüssigen) Rahmenhandlung etwas der "drive". Hier wirkt sich vrmtl. aus, dass Don Alfonso und seine Geliebte als Figuren sehr blass wirken. Ich kann mir gut vorstellen, wie gerade die Inka-Prinzessin für Lona & Co das Fass zum Überlaufen brachte und ein charakterstärkerer Frauentyp eingefordert wurde.

Schließlich hatten im Vergleich zu den Jahren davor auch Humor und Witz nachgelassen (Ausnahme: Die Öffnung des Grabmals (Heft 9))

Fazit: Don Ferrando hat die Serie "gerettet", aber das ändert nichts daran, dass mich die Geschichte an sich bei weitem nicht mehr so überzeugt hat wie zuvor in Europa. Aufriss-Schwächen kommen hinzu (das wird 1982/83 aber noch schlimmer). Verglichen mit den Abrafaxe-Geschichten der vergangenen Jahre ist die Serie aber immer noch wesentlich lesenswerter. Denn trotz der Schwächen kann die erste Don-Serie zurecht als ein schwungvolles Abenteuer mit Drama-Faktor bezeichnet werden, zumal ich die positiven Höhepunkte jetzt nicht noch mal im Detail aufgezählt habe. Daher reicht es bei mir insgesamt noch für "durchschnittlich" und ich schließe mich somit Nantes Wertung an, wenn auch offenbar aus anderen Motiven.

Geändert von Max schwalbe (02.08.2021 um 16:15 Uhr)
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