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Alt 22.07.2021, 14:24   #18  
Faxikarl
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Der beste Schurke?

Pitipak! Der war der Raffinierteste von allen, wie der die ganze Südsee-Serie immer so unschuldig getan hat, und auch den Abrafaxen erst beim finalen Plot-Twist klar wurde, wie sie ins Verderben geführt wurden. Großartig!
(Und das nachfolgende Abenteuer, wo die in verschiedenen Zeitsträngen getrennten Faxe es mit Pitipaks übermächtigem Zukunfts-Ich zu tun bekommen, der mit seinem Charisma nicht nur nahezu jeden Menschen, sondern dank seiner Dr.-Dolittle-Schamanen-Power sogar die Ratte zum Feind der Faxe manipulieren konnte, das war einfach Hochspannung pur, das unbestrittene Magnum Opus von Jens-Uwe Schubert.)

Ok, da es nur um die real erschienenen Hefte geht, schwanke ich zwischen folgenden drei Kandidaten:

Don Ferrando liegt natürlich auf der Hand.
Der erste Faxe-Schurke mit richtig bösem Aussehen. Ginge es nur um die Optik, würden bei mir wohl der Don, Hetzel, Skrotonos, Aulus und Wolfenstein miteinander um den Spitzenplatz konkurrieren.
Der Don war ein gerissener Verstellungskünstler, der in Nullkommanichts vom Anführer der Kreuzfahrer zum Muslim konvertieren konnte. Darüberhinaus war er einfach nicht totzukriegen, wodurch er gleich in mehreren Abenteuern auftauchte, und so von allen Schurken die meiste "Screentime" hatte.
Zusätzlich wurden mit Mrs. Ferrando in der Amerika-Serie und dem "Junior-Don" in der Japan-Serie weitere Erwartungen rund um seine Person geschürt, die - und damit sind wir bei den negativen Punkten - allerdings nie erfüllt wurden.
Auch seine Schurken-Qualitäten nahmen immer mehr ab.
Schon in der Eldorado-Serie schwächelte er deutlich herum, ließ sich von Touristinnen schikanieren oder - besonders dumm - plauderte den Abrafaxen aus reiner Nettigkeit mal eben sein größtest Zeitreise-Geheimnis aus.
Sein letzter Auftritt auf dem Schiff in der Weltreise-Serie degradierte ihn vollends zur Witzfigur.

Als weiteren Kandidaten hätte ich den oft unterschätzten Alois Vierschroth.
Zwar fehlt ihm das diabolische Aussehen, aber man muss ihn einfach "lieben".
Er war der erste richtige Faxe-Fiesling nach all den harmlosen Capitanos, Paschas und Gendarmen zuvor. Und was für einer! Ein fädenspinnender Intrigant, der Himmel und Hölle in Bewegung setzt, nur um seinen Rachedurst wegen einer Lappalie zu stillen.
Ich meine: Was stimmt mit dem Typen nicht? Das ist doch der gefährlichste Psycho der Mosaikgeschichte. Bei den anderen spielte wenigstens Habgier oder Machtbesessenheit eine Rolle. Der hier ist ein kleiner Portier, der wegen seiner gekränkten Ehre zum Racheengel wird.
Was bei seinem Schurkenauftritt irgendwie fehlte, war eine finale Konfrontation. Vielleicht hätte der Alois in der von Dräger als viel größer angedachten Militärklamotte noch weitere Auftritte gehabt, wer weiß, aber so ist er ein Bösewicht, dessen Plan aufging, und der am Ende völlig ungeschoren blieb, weil man gar nichts mehr von ihm hörte.

Mein Herzblatt ist aber Kandidat Nummer 3: Skrotonos, der es von allen Schurken wohl am weitesten gebracht hat - wenn auch nur für kurze Dauer.
Bei ihm stimmt neben seinen inneren Schurken-Werten auch die Schurken-Optik wieder.
In meinen Augen ist er der beste Nachwende-Bösewicht der Faxe, der den schwächelnden Nachwende-Don locker in der Pfeife raucht.
Statt die Ägyptenserie so rasch für die Eldoradoserie zu beenden, hätte ich es durchaus begrüßt, wenn Skrotonos die "Götterdämmerung" überlebt hätte, das Abenteuer Richtung Mesopotamien weitergegangen wäre, und die offenen Fäden wie die angekündigte Wiederbegegnung mit den Leviten und die Andeutungen über den persischen Wahrsager in der Bibliothek von Delphi sowie die sumerischen Götter weiter verfolgt worden wären.

Geändert von Faxikarl (22.07.2021 um 14:30 Uhr)
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