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Blut für Dracula
Mein Favorit der Hammer-Draculas. Die direkte Fortsetzung zu "Dracula", inkl. Rückblende auf das legendäre Kerzenleuchterfinale. Der Film greift einige Motive des Romans auf, die im Vorgänger vernachlässigt wurden, darunter vor allem die Figur des Renfield, der hier Ludwig heißt.
Darüber hinaus ein Paradebeispiel, wie mit Schatten, Gesten und Musik Spannung erzeugt wird. Das ganze Gesplatter moderner Horrorfilme hält da keinem Vergleich stand, wie man Schauer erzeugt.
Die Besetzung ist ein Genuss; Francis Matthews (Paul Temple) und Charles Tingwell (Inspector Craddock aus den Miss-Marple-Filmen) überzeugen als ungleiche Brüder, noch mehr begeistern aber Barbara Shelley und Suzan Farmer als ihre jeweiligen, gegensätzliche Ehefrauen. Höhepunkt der Charakterisierung ist vermutlich die kleine Szene, in der vorgeschlagen wird, nach einer anstrengenden Reise ins Bett zu gehen. Dass Shelleys Figur dabei nichts ans Schlafen denkt, ist wunderbar dargestellt. Auch Andrew Keir als Van-Helsing-Ersatz Abt Shandor und Philip Latham als geisterhafter Dracula-Helfer Gabor überzeugen. Bei Letzterem fragt man sich natürlich, wo der eigentlich herkommt - in "Dracula" gabs die Rolle nicht.
Abzüge gibts neben einigen inhaltlichen Fragen (Warum z.B. verlässt Charles Kent das Schloss, um kurz danach wieder zurückzukehren, um in der Dunkelheit seinen Bruder zu suchen? Das hätte er direkt am Tag machen können ...) für Lee in der Titelrolle. Der verzichtet zwar auf überflüssige Dialoge, wirkt oftmals aber viel zu animalisch und stumpf.
8/10
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