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Alt 18.04.2021, 16:52   #4074  
Kain
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Avengers: The Gathering

Das ist der direkte Anschluss an Condor. Einige Hefte sind sogar noch beim Greifvogel erschienen. Namentlich sind das zwei Hefte vor "Operation: Galactic Storm", in denen die Gatherers eingeführt werden und ein Dreiteiler mit den Starjammers im Anschluss an den Kree-Shi'ar-Krieg. Später im Buch ist auch das "Bloodties"-Crossover enthalten, welches von Condor, aus welchen Gründen auch immer, noch in "Captain America" gebracht wurde.

Den Rest gab es hierzulande nicht. Das betrifft auch ein Special zum 30jährigen der Gruppe. Unter anderem wird in diesem behandelt, dass die Rächer eigentlich keinen Erzfeind haben. Lassen wir mal die verschiedenen Begründungen dafür beiseite. Bob Harras hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Umstand zu korrigieren. Enter Proctor und die Gatherers. Inwieweit das alles so ist mag jeder für sich entscheiden. Zumal Proctor die Angelegenheit nicht übersteht und meines Wissens in den fast 30 Jahren seit diesem 30jährigen Geburtstag auch nie zurückgebracht wurde.

Wie dem auch sei.

Im Mittelpunkt stehen Sersi und Black Knight. Das ist OK, da ich beide Figuren immer mochte. Sersis Geschichte, sofern es Bob Harras betrifft, ging schon zuvor in "The Collection Obsession" los. Davon hat man als Condor-Leser noch nicht viel bemerkt. Zumindest nicht, was die Konsequenzen angeht. Dass sie den Brethren zu einem Uni-Mind verholfen hat, blieb nämlich nicht ohne Folgen für die Gute. Hier habe ich z. T. das Gefühl, dass Bob Harras die Figur nicht sonderlich mochte. Aber gut, auf der anderen Seite stand sie dadurch einigermaßen im Mittelpunkt. Ist wohl auch was wert.

Ich mochte den Anfang von Harras' Run und "Operation: Galactic Storm". Das Ende - "The Crossing" - gehört zurecht zu den am wenigsten geschätzten Geschichten der Rächer. Gab es den Bruch schon hier? So weit würde ich nicht gehen. Zwischen der "Gatherers Saga" und "The Crossing" ist noch Material für einen ähnlich dicken Wälzer. Darin mag die Antwort auf diese Frage enthalten sein. Der vorliegende Band ist in Ordnung, alles in allem. Man merkt, dass wir in den 90ern sind. "Bloodties" ist relativ schwach, besonders als Fortsetzung zu "Fatal Attractions" (das war unmittelbar davor). Teilweise auch, weil die Rächer präsenter sind als ihre Partner im Crossover. Ich habe das immer auf das TB-Format geschoben. Aber auch im Omnibus ist das nicht anders und wirkt wie eine Rächer-Geschichte, in der die X-Men halt mal auftauchen. Und das selbst in den zwei X-Heften die zum Crossover gehören.

Black Knight und Sersi hat es anschließend ins Ultraverse verschlagen, der Heimat der Figuren von Malibu Comics. Malibu wurde zu dieser Zeit von Marvel aufgekauft. Es wird gesagt, dass sie dies taten, um die Koloristenabteilungen zu übernehmen. Eine Weile haben sie dann noch Malibu-Hefte publiziert. Darunter einige Crossover. Black Knight wurde der Anführer von Ultra Force bevor er in einer der letzten Malibu-Publikationen ins Marvel-Universum zurückkehrte. Interessanterweise hat er sich nur wenige Monate zuvor, im "Phoenix Resurrection"-Crossover, deutlich für das UltraVerse ausgesprochen, als es dort zu einer Konfrontation mit einigen X-Mutanten kam. Die Einstellung der Malibu-Sparte hing wohl auch mit den Rechten zusammen und anfälligen Tantiemen-Zahlungen, die Marvel sich nicht leisten wollte. Der Band wird dann vom One-Shot "Black Knight: Exodus" beendet - Sersis und Black Knights Rückkehr ins MU. Von Ben Raab. Mit Apocalypse. Weil 90er und Mutanten. Nun ja.
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