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Alt 03.02.2021, 13:43   #1  
Damian
DC Fanboy
 
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gold01 Sind Superheldencomics in den USA noch zeitgemäß?

https://www.forbes.com/sites/robsalk...h=58e011814d68

Der Artikel macht klar, dass Superheldencomics immer weniger verkauft werden, obwohl die Verkäufe von Comics ansteigen. Es kann also nicht daran liegen, dass die Menschen keine Comics mehr lesen. Im Kino sind Superhelden beliebt wie nie. Daran kann es also auch nicht liegen. Woran liegt es dann? Ich denke es liegt an einer komplett antiquierten und überholten Art und Weise der Veröffentlichung.

Dieses ein Heft/Monat bei Gefühlt hunderten von Serien ist nicht mehr zeitgemäß. Das Ongoingprinzip ebenfalls nicht mehr. Es ist (trotz tausender reboots) für Einsteiger nicht möglich in Serien "einfach so" einzusteigen. Auch wenn immer wieder etwas anderes erzählt wird. Meist ist damit verbunden, eine Wust an Comics nachzukaufen,die zum Teil nur noch zu Sammlerpreisen erhältlich sind, und die sind saftig. Das schreckt ab.
Dann hat man den Zwang nicht eine Ausgabe auslassen zu können, sonst verpasst man was. Den Mut zur Lücke haben viele nicht und steigen lieber ganz aus, wenn es mal zu viel wird.
Letztlich ist die Zahl der Veröffentlichung zu teuer. Der Teenager kann sich das nicht leisten. In einem multimedialen Zeitalter überlegt man sich gut, wofür man sein Geld ausgibt. Games, Streams, Filme, Comics, das alles will finanziert werden.
Die Qualität leidet. Ständig wechselnde Autoren, Zeichner und Gastzeichner sind einfach nicht gut. Zumal die Geschichten auch immer ausufernder und absurder werden. Den Autoren fällt nichts mehr ein. Um den Leser zu schocken muss dann halt mal Alfred sterben, nur um ein paar Hefte später wieder da zu sein.

MMn muss man mit den altbackenen Konzepten brechen, wenn man noch irgendwie existenzberechtigt bleiben will. Das Black Label ist ein guter Ansatz. Das, konsequenter durchgezogen, wäre gut.
Macht aus Superhelden ein Premiumprodukt, weg von der Wegwurfware.
Fokussierung auf die A-Helden. Zum Beispiel: Ein Superman (Spider-Man, Batman, X-Men, JL etc) Band pro Jahr. Eine gute Story, mit einem guten Zeichner. Weniger auf Kontinuität achten, aber in Ehren halten, was etabliert ist. Für sich stehende Geschichten, die dann aber rocken müssen. Also alles in Richtung Grafic Novel schieben. "Kleinere" Helden haben dann halt nur noch Gastauftritte.
Es muss wieder zu einen Event werden (ähnlich wie es bei den Filmen der Fall ist), wenn ein Avengers Band aufgelegt wird. Die Leute müssen dem wieder entgegenfoebern und die Sachen nicht nur kaufen, weil man en Kram ja eh sammelt.
Klar, werden dann wieder viele Altfans weinen, aber mal ehrlich, richtet sich die Branche nur nach uns (wie sie es ständig macht), ist sie irgendwann tot. Und das wäre schade.

Die Branche kannibalisiert sich selber. Das liegt auch daran, dass dort nur Leute das sagen haben, die innerhalb der Branche groß geworden sind. Es fehlt der (wirtschaftliche) Blick von außen.

Man kann nur am Leben bleiben, wenn man sich verändert, auf die Erfordernisse der Zeit eingeht und den Mut zum Umbruch an den Tag legt. Leben ist Veränderung.

sollte es einen ähnlichen Thread geben, bitte ich die Mods, nachsichtig zu sein.

Geändert von Damian (03.02.2021 um 13:49 Uhr)
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