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Alt 13.11.2020, 08:24   #725  
Peter L. Opmann
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Nun mein Senf zu "Rächer" # 86:

„Die Rächer“ scheint die Serie der langen Rückblenden zu sein. Das läßt sich aber erklären, denn es gibt eben nicht nur einen, sondern eine ganze Reihe von Superhelden, die sich alle an ihre Entstehungsgeschichte erinnern können. Die besondere Atmosphäre des Rückblicks hat sich mir nicht so mitgeteilt. Aber ich finde es doch ganz angenehm, daß die Story mal wieder nicht bloß 08/15-Haudrauf ist. Spannend ist sie dennoch, und zwar, wie bei Roy Thomas gewohnt, erneut durch Mummenschanz und Enttarnung des Oberschurken. Das ist für mich allerdings auch der Schwachpunkt der Story: Den doppelten Kurswechsel von B‘Tumba kann ich nicht nachvollziehen – weder seinen Neid auf T’Challa noch seine Rückwendung zur Tradition der Wakanda. Und das ist auch ziemlich holzschnittartig angelegt. Thomas hat eben nicht viel Platz, seine falsche Fährte zu legen (Medizinmann N’Baza) und dann B’Tumba zu rehabilitieren („Jeder macht mal einen Fehler“). B’Tumba scheitert übrigens an der Hinrichtung des Schwarzen Panthers mit einer Bemerkung, die mal in Deutschland sehr populär war: „Ich glaub‘, mich tritt ein Pferd.“

Für mich eine Wiederentdeckung sind die Rächer-Ausgaben, die von Frank Giacoia gezeichnet wurden. Interessanterweise wechselt er immer dann vom Inker zum Vorzeichner, wenn es um den Schwarzen Panther geht. Mag aber Zufall sein. Die Inks von Sal Buscema gefallen mir ebenfalls - markant und präzise. Das Cover zeigt zwar nur Helden in Pose (mit ein bißchen Urwald als Kulisse), aber es erfüllt dennoch sehr gut seinen Zweck und macht was her. Vielleicht hat das Heft in USA hohen Sammlerwert – zumindest bei der afroamerikanischen Leserschaft.
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