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Alt 09.11.2020, 15:09   #706  
Peter L. Opmann
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Das liest sich doch ganz rasant. Die Story hat Schwächen, auf die Crackajack schon hingewiesen hat. Doch sie bleibt unterhaltsam. Wahrscheinlich, weil man mit Hexerei alles machen kann, ohne daß es plausibel und folgerichtig erscheinen muß. Die Grundidee: der Schwarze Ritter will sein verzaubertes Schwert loswerden, und nach Mißverständnissen erkennen auch seine Gegner, daß das wirklich Motiv seines Handelns war, ist zwar reichlich simpel, aber der Leser kann sie verkraften. Alles übrige ist geschickt inszenierte Action.

Wir sprachen über Arkon ja schon, aber er ist zweifellos ein Prototyp von Conan sowohl für Roy Thomas als auch für John Buscema, die in dieser Reihe solche Storymuster etwas später noch besser durchexerziert haben. Arkon fehlt noch manches zum Charakter eines Conan, der dann eine gelungene gut-böse Figur ist, der nur seine eigenen Ziele verfolgt und uns dabei doch – in aller Regel – sympathisch bleibt. Ich könnte mir vorstellen, daß hier schon die Formel gefunden wurde, die dann bei „Conan“ die Fans richtig gepackt hat, und deshalb kehrte Arkon auch so schnell zurück. Conan hatte ihm gegenüber allerdings den Vorteil, daß er ein eingeführter Titel war und nach der Wiederbelebung durch Lyon Sprague de Camp, Lin Carter und andere bereits einen Leserstamm hatte.

Wiederum sind die Rächer hier ein wenig Randfiguren, und im Mittelpunkt steht einer, der kein offizieller Rächer ist. Die Zauberin hat meiner Auffassung nach nicht mehr den Reiz, den sie in den frühen „Rächer“-Ausgaben hatte. Jack Kirby schaffte es zusammen mit Stan Lee, vor allem in „Rächer“ # 6, sie zugleich sehr liebreizend und doch durchtrieben und böse zu zeichnen. Inzwischen hat ihr Liebreiz doch gelitten und sie ist bei John Buscema mehr zu einer Vorstadtschönheit geworden. Was mich am Artwork aber besonders stört – Crackajack hat es schon angesprochen –, ist, daß Buscema am Ende zweimal mit Neun-Panel-Seiten arbeiten muß. Das erinnert schon beinahe an unselige Zeiten von Don Heck. Da hätte er statt zwei eher vier Seiten gebraucht.
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