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Alt 23.09.2020, 20:43   #525  
Peter L. Opmann
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Ich muß mich wieder mal korrigieren: Dies ist die Ausgabe, mit der ich nach längerer Abstinenz die „Rächer“-Lektüre wieder aufgenommen habe, nicht die # 49. Ich weiß noch, daß ich sehr desorientiert war – das letzte „Rächer“-Heft, das ich bis dahin gelesen hatte, war # 16 gewesen. Danach konnte ich noch ein paar spätere Nummern in Superbänden nachlesen. Was hatte der auf dem Olymp herumirrende Herkules überhaupt mit den Rächern zu tun? Daß Cap nicht mehr dabei war, dafür aber Goliath, der einen ganz anderen Dress trug und nur noch normal groß war, ist mir sicher auch aufgefallen. Die Dramatik war viel größer als in den alten Heften. Aber das alles machte mich auch neugierig, was ich wohl im einzelnen verpaßt hatte, und ich war zuversichtlich, daß ich mich wieder in die Serie hineinfinden konnte. Und dann war die Grafik im Vergleich zu den Don-Heck-Sachen, die ich kannte, natürlich bestechend. Die UN-Tagung kam mir sehr realistisch vor – sowas hatte es vorher nicht gegeben.

Keine Ahnung, ob mich das Cover dazu gebracht hat, das Heft zu kaufen. Aber möglich wäre es. Ich finde es mit dem großen dunklen Abbild Magnetos (den ich freilich als frischer Rückkehrer gar nicht richtig erkannt habe) und den recht hilflos davor zappelnden Rächern noch immer aus dem Rahmen fallend und sehr wirkungsvoll. Die Bemerkung, daß John Buscema selbst das Inking übernommen hatte, war für mich interessant – so weit gingen die ausgeplauderten Interna in den alten Marvels nicht. Wenngleich man sagen muß: John Buscema ist nicht unbedingt sein bester Inker. Natürlich konnte er es, aber er war darin nicht besonders geübt.

Inzwischen habe ich festgestellt, daß wir es einschließlich der Typhon-Geschichte hier mit einem Vierteiler zu tun haben. Roy Thomas fügt allerdings mehrere Storys so kunstvoll zusammen, daß man es beinahe mit einem kontinuierlichen Erzählfluß zu tun zu haben glaubt. Das zeigt aber auch, daß die Rächer nach wie vor kein fest zusammengeschweißtes Team sind, sondern aus Einzelhelden besteht, die ihre Konflikte in den Bereich der Rächer hineintragen und auch ihre eigenen Erzählstränge verfolgen. Alles in allem: Ich kann diese Ausgabe nicht neutral beurteilen; ich finde sie immer noch faszinierend.
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